Die Trasse der Stadtbahnlinie U 5 in Leinfelden wird am Bahnhof mit der S-Bahn-Strecke gebündelt.

Leinfelden - In Leinfelden wird in naher Zukunft zusammengelegt, was nach Meinung vieler Kommunalpolitiker und Bürger zusammengehört: die Endhaltestelle der Stadtbahn rückt wie bereits berichtet unmittelbar an die S-Bahn-Station heran. Mit seinem einstimmigen Beschluss vom Dienstagabend macht nun der Gemeinderat den Weg frei für den Umbau der Schienenstränge am Rande des Gewerbegebiets Max-Lang-Straße.

 

Insgesamt kostet die Aktion, die bis zum Jahresende 2015 beendet sein soll, rund 8,65 Millionen Euro. Etwa 60 Prozent der Kosten werden mit Geld aus der Städtebauförderung gedeckt. Den Restbetrag in Höhe von dreieinhalb Millionen Euro muss die Stadt Leinfelden-Echterdingen selbst beisteuern. Das kommt für die Stadtkasse nicht unerwartet: In der mittelfristigen Finanzplanung sind entsprechende Beträge bereits berücksichtigt. Planen und Ausführen wird den Auftrag laut Gemeinderatsbeschluss die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB). Sie soll auch das zur Genehmigung erforderliche Planfeststellungsverfahren durchführen.

Grunderwerb nicht abgeschlossen

Was der Stadt noch fehlt, sind die Grundstücke, auf denen die neue Stadtbahntrasse zum S-Bahnhof gebaut werden soll. Um den Erwerb der für die Trassenbündelung erforderlichen Flächen muss sich die Kommune selbst kümmern – nur innerhalb der Stuttgarter Stadtgrenzen wäre das Aufgabe der SSB. Die Verhandlungspartner der Stadt L.-E. sind die Bahn AG und die Bahntochter Aurelis Real Estate GmbH & Co. KG.

Mit der Zusammenlegung der Bahntrassen in Leinfelden vollzieht die Stadt annähernd die ursprüngliche Planung aus den 90er Jahren. Allerdings wird die neue Strecke der Linie U 5 nun ebenerdig realisiert, weil der Bau der sogenannten Nordspange für den Straßenverkehr vom Gewerbegebiet zum Kreisel Rohrer Straße/Bahnhofstraße/Stuttgarter Straße nach wie vor zurückgestellt bleibt. Weil sich beide Verkehrsarten in etwa auf Höhe des Biergartens kreuzen, werden Vorkehrungen getroffen, damit die Stadtbahngleise eines Tages tiefer gelegt werden können.

Gespräche mit Stuttgart

Vorsorge ist nach Angaben der Stadt auch dafür getroffen, dass die Stadtbahn vom Bahnhof aus in Richtung Echterdingen verlängert werden kann. Über Finanzierungsmöglichkeiten eines Teilabschnitts bis zur Markomannenstraße auf Höhe des Neuen Markts spreche man aktuell mit der benachbarten Landeshauptstadt, sagt Oberbürgermeister Roland Klenk auf Nachfrage. Mit seinem Beschluss vom Dienstag schaffe der Gemeinderat „die absolut notwendige Grundlage für den Zeitpunkt X“, womit der Wiederanschluss Echterdingens an die U 5 gemeint ist.

Die Bündelung beider Bahntrassen eröffnet der Stadt im Sanierungsgebiet Westlich der Max-Lang-Straße die Möglichkeit, die zum Teil zerschnittenen und unerschlossenen Brachflächen künftig nutzen zu können. Die Pläne der Stadt sehen dort Gewerbebetriebe vor. Um diese Ideen umsetzen zu können, muss die Kommune erneut verhandeln – diesmal dann mit der SSB über die Konditionen für die heute belegte Strecke der Stadtbahnlinie U 5.

Keine Wortmeldung

Der Gemeinderat hat die Beschlüsse am Dienstagabend ohne einen Sachvortrag, für den der SSB-Chefplaner Volker Christiani zur Verfügung stand, und ohne eine Wortmeldung gefasst.