Seit 2013 im Einsatz, haben sich die neuen Stadtbahnen vom Typ Tango bereits bewährt. Jetzt haben die Stuttgarter Straßenbahnen zwanzig weitere Züge zu einem Preis von 80 Millionen Euro bestellt.

Stuttgart - Die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) haben weitere 20 Stadtbahnen vom Typ Tango bei der Berliner Stadler Pankow GmbH bestellt. Von der ersten Charge mit ebenfalls 20 Bahnen sind bereits elf Züge an die städtische Nahverkehrstochter ausgeliefert worden. Markantes Kennzeichen der neuen Stadtbahn ist die abgerundete Frontpartie.

 

„Die neuen Züge setzen wir schon auf den Stadtbahnlinien U 3,  U 5, U 6 und U 8 ein“, erklärt die SSB-Sprecherin Susanne Schupp. Aus Sicht der SSB haben sich die Bahnen, die seit Herbst im Einsatz sind, in der täglichen Praxis bis jetzt bewährt. Es gebe allerdings noch Probleme mit der Feinabstimmung der Klimaanlagen. „Deshalb beschlagen die Scheiben in den Zügen recht schnell“, sagt Schupp. Man sei aber mit dem Hersteller daran, dieses Problem durch eine sensiblere Softwaresteuerung der Aggregate zu lösen.

Noch höherer Komfort

Die Auslieferung der zusätzlichen 20 Stadtbahnzüge für rund 80 Millionen Euro soll Mitte 2016 beginnen. Zu dem Auftrag gehört auch ein umfangreiches Ersatzteilpaket. Die neuen Bahnen vom Typ S-DT 8.12 sind im Hinblick auf die Stuttgarter Topografie und das Stuttgarter Stadtbahnnetz entwickelt worden und können Steigungen von bis zu neun Prozent bewältigen. Der Komfort für die Fahrgäste soll den von den Vorgängermodellen gesetzten Standard noch übertreffen.

Technisch basiert das neue Stadtbahnmodell von Stadler auf der Produktfamilie „Tango“. Die Spitzengeschwindigkeit der Doppeltriebwagen mit acht Achsen, die alle einzeln angetrieben werden, beträgt 80 Kilometer pro Stunde. Dank der Wagenbreite von 2,65 Metern verfügt der klimatisierte Innenraum über 106 Sitzplätze und 144 Stehplätze. In den Türbereichen gibt es mehr Platz für Räder und Kinderwagen als bei den Vorgängermodellen. Vier Türen auf jeder Längsseite sollen auch einen schnellen Fahrgastwechsel ermöglichen.

Besserer Ausblick

Die zwölfte Generation der Stadtbahn wurde im Juni 2013 vom Stuttgarter Regierungspräsidium nach umfangreichen Sicherheits- und Bremsprüfungen zugelassen. Danach begannen die SSB mit dem Training der mehr als 600 Stadtbahnfahrer. Diese haben durch die größere Frontscheibe nicht nur einem besseren Ausblick, sondern dank Monitorbildern von vier Rücksichtkameras auch nach hinten alles im Blick. Die wesentlich stabilere Konstruktion der Cockpitzelle und stoßabsorbierende Crash-Elementen im Frontbereich sollen die Fahrer auch bei einem Zusammenstoß mit einem Lastwagen erheblich besser schützen früher.