Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

 

Der bundesweite Tag des offenen Denkmals soll Menschen für das kulturelle Erbe vor Ort sensibilisieren. Der Aktionstag geht auf eine Idee des französischen Kulturministers Jack Lang aus dem Jahr 1984 zurück, die Dank ihrer großen Resonanz auch in anderen Ländern Europas Schule machte. Im Jahr 1991 rief der Europarat offiziell die European Heritage Days aus, zu denen der Tag des offenen Denkmals zählt. Dieser wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1993 bundesweit begangen. 2016 nahmen 2600 Kommunen teil, 8000 Denkmale wurden für Besichtigungen geöffnet.

Im Rems-Murr-Kreis werden dieses Jahr 27 denkmalgeschützte Gebäude der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dazu zählen der Burgturm in Winnenden-Bürg, der normalerweise nicht betreten werden darf, oder der Wasserturm in Backnang, der von der B 14 aus zu sehen ist. Dieser ist im Jahr 1959 erbaut worden, der Burgturm im Jahr 1220. Das Spektrum ist also groß, nicht nur was die Zeiträume angeht, in denen die einzelnen Gebäude errichtet wurden. Streng genommen reicht die Spanne im Rems-Murr-Kreis sogar über zwei Jahrtausende, da das Ostkastell am Limes in Welzheim ebenfalls auf dem Programm steht. Dessen Grundmauern reichen in das zweite Jahrhundert nach Christus zurück.

Die Resonanz auf den Tag des offenen Denkmals ist groß. So sind bereits alle Führungen im Schloss Großheppach ausgebucht. Es empfiehlt sich, im Internet nachzuschauen, ob bei Gebäuden des eigenen Interesses Anmeldungen notwendig sind.

Rundgang mit dem Stadtarchivar

Am Sonntag kann man von 14 Uhr an zusammen mit dem Stadtarchivar Bernhard Trefz einen Rundgang durch das Hauptgebäude der Spinnerei machen, das sonst der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Das ist sicher nicht nur für jene Backnanger interessant, die bis 1991 noch für die Spinnerei arbeiteten. Bis heute erinnert man sich in der Stadt, dass einer der Eigentümer zur Blütezeit in den 1970er-Jahren in einem firmeneigenen Hubschrauber mit Getöse auf einem der Gebäude startete und landete. Treffpunkt für die Führung ist der Haupteingang des Finanzamtes. Weitere Informationen erhält man vom Stadtarchivar (0 71 91/89 44 55).

„Jedes Denkmal erzählt uns immer viel über die sozialen und kulturellen Verhältnisse der Zeit seiner Entstehung und Nutzung“, heißt es auf der Internetseite des Tages des offenen Denkmals. Die Industriearchitektur des 19. Jahrhunderts zählt dazu, die nicht nur zweckmäßig sein, sondern auch ästhetischen Gesichtspunkten folgen sollte. Im Gebiet des heutigen Rems-Murr-Kreises finden sich einige Beispiel solcher Bauwerke, sowohl im Remstal als auch am Lauf der Murr wie in Backnang. Mit diesen demonstrierten die Bauherren auch ihren Einfluss oder gar ihre Macht.

Das Motto „Macht und Pracht“ des diesjährigen Tages des offenen Denkmals erhält dadurch einen aktuellen Subtext. „Gern dürfen Sie sich in Ihrer Vorbereitung auf den Tag des offenen Denkmals und das Motto auch ein wenig am Thema reiben. Denn das Motto wirft bei kurzem Nachdenken mehr Fragen auf, als es schnelle Antworten gibt“, schreiben die Organisatoren weiter. In Backnang und an anderen Standorten der Spinnerei Adolff hing die Existenz Tausender Arbeiter und Angestellter an ihrem Fortbestand. Mit der Krise der Textilindustrie in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts schwand mit der Macht auch die Pracht der Spinnerei.

27 Denkmale zur Auswahl

Der bundesweite Tag des offenen Denkmals soll Menschen für das kulturelle Erbe vor Ort sensibilisieren. Der Aktionstag geht auf eine Idee des französischen Kulturministers Jack Lang aus dem Jahr 1984 zurück, die Dank ihrer großen Resonanz auch in anderen Ländern Europas Schule machte. Im Jahr 1991 rief der Europarat offiziell die European Heritage Days aus, zu denen der Tag des offenen Denkmals zählt. Dieser wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1993 bundesweit begangen. 2016 nahmen 2600 Kommunen teil, 8000 Denkmale wurden für Besichtigungen geöffnet.

Im Rems-Murr-Kreis werden dieses Jahr 27 denkmalgeschützte Gebäude der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dazu zählen der Burgturm in Winnenden-Bürg, der normalerweise nicht betreten werden darf, oder der Wasserturm in Backnang, der von der B 14 aus zu sehen ist. Dieser ist im Jahr 1959 erbaut worden, der Burgturm im Jahr 1220. Das Spektrum ist also groß, nicht nur was die Zeiträume angeht, in denen die einzelnen Gebäude errichtet wurden. Streng genommen reicht die Spanne im Rems-Murr-Kreis sogar über zwei Jahrtausende, da das Ostkastell am Limes in Welzheim ebenfalls auf dem Programm steht. Dessen Grundmauern reichen in das zweite Jahrhundert nach Christus zurück.

Die Resonanz auf den Tag des offenen Denkmals ist groß. So sind bereits alle Führungen im Schloss Großheppach ausgebucht. Es empfiehlt sich, im Internet nachzuschauen, ob bei Gebäuden des eigenen Interesses Anmeldungen notwendig sind.