Er ist nicht der Einzige, der für Jungs Rückkehr nach Horb derzeit Pläne austüftelt. Die Stadt Horb lädt am Samstagabend zu einem Bürgerfest mit Jung ein – anders als 2012 soll der Empfang dieses Mal in Altheim selbst, nicht in Horb, stattfinden. Besser so, findet Wolfgang Söll. Der Referent des Horber Oberbürgermeisters Peter Rosenberger verrät das vorläufige Programm für das Fest: Im Cabrio soll Jung eine kurze Spazierfahrt durch Altheim machen, Reiter der lokalen Reitvereine werden Spalier stehen, dann empfängt ihn der Oberbürgermeister, gefolgt von Reden, Grußworten und „gemütlichem Beisammensein“. „Da wird es dann sicher auch die Gelegenheit geben, mit Michael Jung ins Gespräch zu kommen“, sagt der Referent. Auf Jungs Wunsch hin halte die Stadt das Fest dieses Mal etwas kleiner als 2012. Damals kam der Olympiasieger mit einer Kutsche angefahren, am Ende gab es ein Feuerwerk.

 

Möhren für Sam

„Stolz, dass sowohl Pferd als auch Reiter Württemberger sind“, ist auch Gotthilf Riexinger, der seit über 20 Jahren das Stuttgarter Reitturnier German Masters organisiert. „Jung ist unser Botschafter für dieses Event“, sagt Riexinger. „Da ist es doppelt schön, wenn man erneut einen Olympiasieger präsentieren kann.“ Jung werde bei dem Turnier, das vom 16. bis zum 20. November in der Schleyerhalle stattfindet, beim beliebten Indoor Crosscountry und voraussichtlich auch in mehreren Springprüfungen antreten, sagt Riexinger.

Hat sich bei all dem Trubel eigentlich auch jemand eine Überraschung für den zweiten Württemberger Sieger, Jungs 16-jähriges Pferd Sam, ausgedacht? Das Hashtag „twohearts“ – zwei Herzen – nutzen Jung und andere Turnierreiter in den sozialen Medien, um zu unterstreichen: Zum Erfolg gehören beim Reiten immer zwei. Wolfgang Söll befürchtet allerdings, dass Sam erst einige Tage nach Michael Jung aus Rio zurück in Altheim eintreffen könnte. Pferde können nicht einfach ins Flugzeug steigen. Ihr Transport ist etwas aufwendiger. Doch auch wenn Sam noch nicht mit dabei sein sollte, wenn das Dorf Michael Jung auf seinem Hof bejubelt: „Ich werde trotzdem ein paar Möhren mitbringen“, sagt Söll. Die schmecken schließlich auch zwei, drei Tage später noch.