Gold, Silber oder Bronze – in diesen Kategorien wird vor der Eröffnung der Winterspiele in Sotschi gedacht. Zwar hat noch kein Wettbewerb stattgefunden, aber der Deutsche Olympische Sportbund gibt schon zu verstehen, was er vorhat: im Medaillenspiegel ziemlich weit oben zu landen.

Sport: Dominik Ignée (doi)

Sotschi - An Zeiten, in denen bei Olympischen Spielen der berühmte undankbare vierte Platz ein bisserl reserviert war für deutsche Athleten, kann man sich kaum noch erinnern. Gold, Silber oder Bronze – in diesen Kategorien wird vor der Eröffnung der Winterspiele am Freitag in Sotschi gedacht. Noch kein Wettbewerb hat stattgefunden, aber der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) gibt schon zu verstehen, was er vorhat in Russland. Ziemlich weit oben zu landen im Medaillenspiegel ist das erklärte Ziel. Bei den Winterspielen 2006 in Turin schaffte es die schwarz-rot-goldene Abordnung sogar auf Platz eins. In Vancouver 2010 lag sie auf Platz zwei.

 

„In der Mannschaft steckt viel Potenzial“, sagt Bernhard Schwank, der Leistungssportdirektor des DOSB. Auch der Chef de Mission Michael Vesper ist bester Dinge bei der Auftakt-Pressekonferenz im Deutschen Haus in Krasnaja Poljana. Er hat nämlich eine weitere zufriedenstellende Beobachtung gemacht, wonach die Begeisterung und Vorfreude der Athleten spürbar sei. Geht’s raus und holt Medaillen – so könnte der Schlachtruf klingen.

Unter der Last der Erwartungen

Der DOSB wünscht sich zwar 30 Medaillen, also so viele wie bei den letzten Winterspielen in Vancouver, wo es zehnmal Gold, 13-mal Silber und siebenmal Bronze gab. Gleichzeitig formuliert der Dachverband aber auch, dass es ruhig auch ein bisschen mehr sein darf. In Absprache mit den Fachverbänden hat der DOSB jetzt einen Zielkorridor herausgearbeitet. Der liegt zwischen 27 und 42 Medaillen (siehe dazu „Die Zielvereinbarungen“). Im Optimalfall wären es also zwölf Auszeichnungen mehr als in Kanada. Mit halben Sachen geben sie sich nicht zufrieden. „Wir wollen auf einem der ersten drei Plätze im Medaillenspiegel landen“, sagt Vesper. Das wird einen heißen Kampf geben gegen hochdekortierte Wintersportnationen wie Kanada, die USA, Russland und Norwegen. Zu wünschen ist den DOSB-Oberen, dass die Athleten unter der Last der Erwartungen nicht einbrechen. Da die Konkurrenz auch in den traditionellen Wintersportarten aufgeholt habe, seien die 30 Medaillen aber schon ein ehrgeiziges Ziel, sagt Vesper und hält den Ball dann doch lieber noch etwas flach.