Im Gegensatz zu vielen anderen Communitys habe man über die Jahre nicht nur dem wachsenden Konkurrenzdruck standgehalten, sagt Kai Hummel, der Leiter der Unternehmenskommunikation und zugleich Justiziar der Internetfirma. Kwick habe - trotz diverser Kaufangebote - auch der Versuchung widerstanden, unter das Dach eines größeren Medienunternehmens zu schlüpfen. Das Netzwerk sei nach wie vor eigenständig und inhabergeführt. Zudem sei die Community das einzige Netzwerk deutschlandweit, das mit dem Tüv-Siegel "überwachter Datenschutz" versehen wurde und regelmäßig extern überprüft werde. Was nicht bedeute, dass alles immer reibungslos ablaufe, sagt der Justiziar.

Von der einfachen Schlichtung bis hin zum Einschalten der Polizei, etwa im Zusammenhang mit Kinderpornografie, seien alle Arten des lenkenden Eingriffs gefragt. Morddrohungen und Suizidankündigungen, Rosenkriegsattacken, Mobbing und Anzeigen wegen Urheberrechtsverletzungen - all das, was nun einmal zur Welt des Internets gehöre, sei auch ein Teil des Firmenalltags. Das sei wie in der Schule, sagt Hummel: "Das ist einfach wild, wenn die Masse aufeinandertrifft." Aus diesem Grund gibt es die "Ampelregelung": verhalten sich Mitglieder nicht korrekt, folgt erst ein Hinweis, dann eine Verwarnung und gegebenfalls eine Sperre. Deshalb stehe Kwick in engem Kontakt mit der Waiblinger Polizei, wo ein sachkundiger Beamter Ansprechpartner für Kwick-Fälle ist.

Kurioses ist bei den rechtlichen Auseinandersetzungen auch dabei. So zum Beispiel aktuell eine Klage von Claudia Schiffer. Sie hat sich auf den Kwick-Seiten im Zusammenhang mit ihrer angeblichen Vorzugsbehandlung bei den ICE-Pannen zu Unrecht an den Pranger gestellt gesehen und will nun von den Kwick-Betreibern 800 Euro Anwaltskosten ersetzt haben. Deren Rechtsberater ist auch in diesem Fall zuversichtlich, dass Justitia der Community recht geben wird.