Die Online-Vertreter aus der Region haben sich beim vierten Online-Stammtisch in Stuttgart über Netzthemen und Social Media ausgetauscht. Der Hotelier Simeon Schad übte bei dem Treffen harsche Kritik an seinen Branchen-Kollegen.

Digital Desk: Jörg Breithut (jbr)

Stuttgart - Wenn man Simeon Schad fragt, dann müssten viel mehr seiner Kollegen am Online-Stammtisch in Stuttgart teilnehmen. Der Hotelier vertritt die Stuttgarter Hotels beim Deutschen Hotel- und Gaststättenverband. Seiner Meinung nach haben viele Hotelbetreiber die Chancen im Internet bis heute nicht erkannt. Online-Buchungsportale seien für die meisten Kollegen noch der Feind. „Diese Einstellung ist falsch“, sagt Schad. Schließlich buche heute ein Großteil der Gäste ihre Betten im Netz. „Die Hotelbranche hat die Eigenvermarktung im Internet versäumt.“

 

Simeon Schad hingegen setzt voll auf das Internet. Auch wenn er privat nicht oft im Netz unterwegs ist, sein V8-Hotel ist auf vielen Online-Seiten vertreten. Deswegen ist Schad auch als Gastredner am Mittwochabend im Clubhaus des Württembergischen Automobilclubs aufgetreten. Beim vierten Online-Stammtisch in Stuttgart, einer Veranstaltung, bei der sich die Online-Vertreter der Region vernetzen.

Netzwerken im Zwei-Minuten-Takt

Bei dem Treffen tauschen sich Agentur-Mitarbeiter, Social-Media-Manager und Online-Designer über ihre Jobs aus, die alle etwas gemeinsam haben: das Internet. Im Zwei-Minuten-Takt haben sich die Teilnehmer kennengelernt beim schnellen Date am Bistrotisch. Beim so genannten Speed-Networking stehen sich jeweils zwei Teilnehmer gegenüber, sie haben zwei Minuten Zeit um sich kennenzulernen. Dann muss alles gesagt sein, der Platz wird gewechselt und ein neues Paar steht sich gegenüber. Beim den schnellen Dates geht es aber nicht um die große Liebe, sondern ums Geschäft. Das Speed-Networking ist mittlerweile zu einem festen Programmpunkt beim Online-Stammtisch in Stuttgart geworden.

In erster Linie solle es bei den Kennenlern-Runden aber nicht darum, dass Dienstleister neue Kunden gewinnen, sagt Feliks Eyser, der den Online-Stammtisch mit ein paar Freunden nach Stuttgart geholt hat. „Die Teilnehmer sollen sich hier kennenlernen und austauschen“, sagt der 25-Jährige. Anfangs sei er nicht sicher gewesen, ob die Veranstaltung in Stuttgart gut ankommt. „Stuttgart ist nicht so medienaffin“, sagt er.

Doch Eyser habe die Idee des Online-Stammtischs gefallen, der in anderen großen Städten wie Berlin, Hamburg und Düsseldorf schon seit mehreren Jahren stattfindet. Zum Teil mit großem Erfolg: beim Online-Stammtisch in Köln melden sich jedes Mal bis zu 1000 Teilnehmer an. In Stuttgart waren es am Mittwochabend immerhin knapp 150 Gäste.