Simon Bridges, dem Führungsqualitäten, Souveränität und Sprechtalent völlig abgehen, muss sich eigentlich über seine eigene Dummheit in den Allerwertesten beißen. Denn der Ball kam nur ins Rollen, weil er öffentlich und unter Einschaltung des  Wirtschaftsberatungsunternehmens PwC nach einem Verräter suchte, der seine zwei Tage später ohnehin veröffentlichten Reisekosten und andere Ausgaben vorab den Medien zugespielt hatte. Dies zog eine offizielle Untersuchung nach sich, weil sich der Parlamentspräsident genötigt sah, sich und andere Verdächtige reinzuwaschen.

 

Gleichzeitig gab Bridges bekannt, Jami-Lee Ross habe aus gesundheitlichen Gründen eine Auszeit genommen mit dem Hinweis auf eine mentale Krise. Die Gründe seien „peinlich“.  

Psychische Probleme als peinlich zu bezeichnen, löste wiederum einen Proteststurm von Hilfsorganisationen nach sich, die Tag und Nacht im Einsatz sind, um die hohe Selbstmordrate im Land zu senken. Als dann Bridges‘ angeforderter Bericht feststellte, man habe die undichte Stelle nicht eindeutig identifizieren können, aber alles deute auf Ross hin, präsentierte sich der Beschuldigte am nächsten Tag mopsfidel vor den Medien in Wellington und beschuldigte Bridges als korrupt. Er schilderte im Detail, wie der Vorsitzende ihn aufgefordert habe, die 100 000-Dollar-Spende eines reichen chinesischen Geschäftsmanns in mehrere kleinere Spenden aufzusplitten, damit sie als anonyme Spenden verbucht werden könnten.

Der eine bezichtigt den anderen der Lüge – und umgekehrt

Ross erzählte von Audioaufzeichnungen, die er der Polizei übergeben würde, und von seinem Nervenzusammenbruch. Dazu sei es gekommen, als Bridges und dessen Stellvertreterin Paula Bennett ihm gedroht hätten, sie würden mindestens vier Frauen vorführen, die ihm sexuelle Übergriffe vorwerfen würden, und so Ross, „notfalls auch fünfzehn“.

Sowohl Bridges als auch Ross wiesen die gegenseitigen Anschuldigungen vehement zurück und titulierten einander als Lügner. Die Fülle der Tonaufnahmen legt den Verdacht nahe, dass Ross sich auf einem Rachefeldzug befindet und die Demontage von Bridges von langer Hand geplant haben könnte, weil Bridges ihn in der Parteihierarchie nicht hoch genug hievte.   Die ersten Aufzeichnungen, die dann an die Öffentlichkeit drangen, bewiesen nicht eindeutig, dass Bridges den in Spendenfragen kompetenten Ross zum Betrug aufgefordert hatte. Aber andere Passagen warfen solch ein schlechtes Licht auf die Politik im Allgemeinen und den Parteivorsitzenden im Speziellen, dass dieser sich nur schwer davon erholen dürfte.

Von wegen psychisch krank – nur rachsüchtig

Simon Bridges, dem Führungsqualitäten, Souveränität und Sprechtalent völlig abgehen, muss sich eigentlich über seine eigene Dummheit in den Allerwertesten beißen. Denn der Ball kam nur ins Rollen, weil er öffentlich und unter Einschaltung des  Wirtschaftsberatungsunternehmens PwC nach einem Verräter suchte, der seine zwei Tage später ohnehin veröffentlichten Reisekosten und andere Ausgaben vorab den Medien zugespielt hatte. Dies zog eine offizielle Untersuchung nach sich, weil sich der Parlamentspräsident genötigt sah, sich und andere Verdächtige reinzuwaschen.

Gleichzeitig gab Bridges bekannt, Jami-Lee Ross habe aus gesundheitlichen Gründen eine Auszeit genommen mit dem Hinweis auf eine mentale Krise. Die Gründe seien „peinlich“.  

Psychische Probleme als peinlich zu bezeichnen, löste wiederum einen Proteststurm von Hilfsorganisationen nach sich, die Tag und Nacht im Einsatz sind, um die hohe Selbstmordrate im Land zu senken. Als dann Bridges‘ angeforderter Bericht feststellte, man habe die undichte Stelle nicht eindeutig identifizieren können, aber alles deute auf Ross hin, präsentierte sich der Beschuldigte am nächsten Tag mopsfidel vor den Medien in Wellington und beschuldigte Bridges als korrupt. Er schilderte im Detail, wie der Vorsitzende ihn aufgefordert habe, die 100 000-Dollar-Spende eines reichen chinesischen Geschäftsmanns in mehrere kleinere Spenden aufzusplitten, damit sie als anonyme Spenden verbucht werden könnten.

Der eine bezichtigt den anderen der Lüge – und umgekehrt

Ross erzählte von Audioaufzeichnungen, die er der Polizei übergeben würde, und von seinem Nervenzusammenbruch. Dazu sei es gekommen, als Bridges und dessen Stellvertreterin Paula Bennett ihm gedroht hätten, sie würden mindestens vier Frauen vorführen, die ihm sexuelle Übergriffe vorwerfen würden, und so Ross, „notfalls auch fünfzehn“.

Sowohl Bridges als auch Ross wiesen die gegenseitigen Anschuldigungen vehement zurück und titulierten einander als Lügner. Die Fülle der Tonaufnahmen legt den Verdacht nahe, dass Ross sich auf einem Rachefeldzug befindet und die Demontage von Bridges von langer Hand geplant haben könnte, weil Bridges ihn in der Parteihierarchie nicht hoch genug hievte.   Die ersten Aufzeichnungen, die dann an die Öffentlichkeit drangen, bewiesen nicht eindeutig, dass Bridges den in Spendenfragen kompetenten Ross zum Betrug aufgefordert hatte. Aber andere Passagen warfen solch ein schlechtes Licht auf die Politik im Allgemeinen und den Parteivorsitzenden im Speziellen, dass dieser sich nur schwer davon erholen dürfte.

Es war die Rede davon, dass der chinesische Geschäftsmann als Gegenleistung für die 100 000-Dollar-Spende zwei chinesische Kandidaten auf der Parteiliste erwartete. „Zwei Chinesen wären schön, aber könnte es auch ein Chinese und ein Filipino sein? Was sollen wir tun?“, fragte Bridges. Ross antwortete: „Zwei Chinesen wären wertvoller als zwei Inder.“

Moral und Politik

Um Platz zu schaffen, müssten bisherige Listenabgeordnete ihre Plätze räumen, das wäre laut Bridges „eine ziemlich geldgierige Auswahl“. Die Westküsten-Parlamentarierin Maureen Pugh gab er als „verdammt nutzlos“ schon mal zum Abschuss frei. In einer Reaktion darauf bezeichneten Mitglieder der Nationalpartei Jami-Lee Ross als einen Psychopathen, der für einen verheirateten Mann ziemlich unmoralische Dinge täte.

Tags darauf bestätigten vier anonym bleibende Frauen gegenüber einem Fernsehsender, dass sie Sex mit Jami-Lee Ross hatten. Er sei ein jähzorniger Mann und der Sex sei oft „brutal und frauenfeindlich“ gewesen. Darauf hatte der mutmaßliche multiple Fremdgänger keine Antwort, aber der nächste Akt folgt bestimmt in dieser Geschichte, die – außer der Regierungskoalition – nur Verlierer hat.