Fuchsberger, der das Vereinslied der Stuttgarter Kickers komponiert hat und ein großer Fußballfan war, staucht dieser Tage vermutlich mit dem gestreckten Bein gegen den Sargdeckel, aus Sympathie zu Schweinsteiger – denn in seiner undankbaren Unmenschlichkeit tut der Fußball so, als sei der alte Schweini reif für die Schlachtbank. Auf jeden Fall ist er eine arme Sau.

 

Dass Fußballer am Ende ausgespuckt werden wie ein fader Kaugummi, liegt im Trend, und England gibt ihn vor. Mehrere verdiente Spieler wurden und werden dort gemobbt von den besten Trainern der Welt, die allem Anschein nach zugleich auch die schlimmsten Menschenschänder sind, nicht nur José Mourinho, sondern auch Pep Guardiola.

Der Spanier hat Joe Hart bei Manchester City gerädert, geteert und gesteinigt. Der englische Nationaltorwart ist ein prima Kerl, der nur einen Fehler hat: Er macht zu viele Fehler. Also hat ihn der neue Trainer Guardiola prompt aussortiert und außer Landes geschickt. „Vom Hof hat er Joe gejagt und gnadenlos abserviert“, kocht der alte Torwartversteher Oliver Kahn – und sieht als TV-Ethikexperte bei Guardiola im menschlichen Bereich erhebliches Entwicklungspotenzial.

Auch Yaya Toure, einen anderen Altmeister, will Guardiola nicht mehr, ungeniert entfernte er ihn einfach aus dem Mannschaftskader für die Champions League. Toures Berater, eine wutschnaubende Gestalt namens Dimitri Seluk, verlangt seither eine Entschuldigung und erwartet für den Fall eines Flops in der Königsklasse Folgendes (hören wir kurz rein): „Hoffentlich hat Pep dann die Eier, um zu sagen, dass es falsch war, einen so großartigen Spieler zu demütigen.“

Diesen Vorwurf bekam Guardiola schon früher beim FC Bayern um die Ohren, er soll dort jahrelang Mario Götze an seiner Entfaltung gehindert und dem WM-Endspielhelden fast den Ruf ruiniert haben. Götzes Berater vermisst jedenfalls den nötigen Respekt, „schließlich spielt Mario seit fünf Jahren auf höchstem Niveau“.

Fuchsberger, der das Vereinslied der Stuttgarter Kickers komponiert hat und ein großer Fußballfan war, staucht dieser Tage vermutlich mit dem gestreckten Bein gegen den Sargdeckel, aus Sympathie zu Schweinsteiger – denn in seiner undankbaren Unmenschlichkeit tut der Fußball so, als sei der alte Schweini reif für die Schlachtbank. Auf jeden Fall ist er eine arme Sau.

Dass Fußballer am Ende ausgespuckt werden wie ein fader Kaugummi, liegt im Trend, und England gibt ihn vor. Mehrere verdiente Spieler wurden und werden dort gemobbt von den besten Trainern der Welt, die allem Anschein nach zugleich auch die schlimmsten Menschenschänder sind, nicht nur José Mourinho, sondern auch Pep Guardiola.

Der Spanier hat Joe Hart bei Manchester City gerädert, geteert und gesteinigt. Der englische Nationaltorwart ist ein prima Kerl, der nur einen Fehler hat: Er macht zu viele Fehler. Also hat ihn der neue Trainer Guardiola prompt aussortiert und außer Landes geschickt. „Vom Hof hat er Joe gejagt und gnadenlos abserviert“, kocht der alte Torwartversteher Oliver Kahn – und sieht als TV-Ethikexperte bei Guardiola im menschlichen Bereich erhebliches Entwicklungspotenzial.

Auch Yaya Toure, einen anderen Altmeister, will Guardiola nicht mehr, ungeniert entfernte er ihn einfach aus dem Mannschaftskader für die Champions League. Toures Berater, eine wutschnaubende Gestalt namens Dimitri Seluk, verlangt seither eine Entschuldigung und erwartet für den Fall eines Flops in der Königsklasse Folgendes (hören wir kurz rein): „Hoffentlich hat Pep dann die Eier, um zu sagen, dass es falsch war, einen so großartigen Spieler zu demütigen.“

Diesen Vorwurf bekam Guardiola schon früher beim FC Bayern um die Ohren, er soll dort jahrelang Mario Götze an seiner Entfaltung gehindert und dem WM-Endspielhelden fast den Ruf ruiniert haben. Götzes Berater vermisst jedenfalls den nötigen Respekt, „schließlich spielt Mario seit fünf Jahren auf höchstem Niveau“.

Die Götze-Bezweifler stänkern dagegen eisern, die verhinderte Zaubermaus werde seit fünf Jahren nur auf höchstem Niveau bezahlt. Wie viel Demütigung hält ein Fußballstar aus?

„Springt man so mit verdienten Spielern um?“

Aber vor allem: wie viel Mitgefühl? Schweinsteiger macht nun schon seit Sommer letzten Jahres eine schwere Zeit durch. Viele hatten den Eindruck, dass der FC Bayern und Guardiola ihn damals gar nicht ernsthaft halten wollten – und empfanden ihn fast als entrechteten Geknechteten, der von hartherzigen Sklavenhändlern mit blutigen Peitschenhieben auf eine Galeere gezwungen und gegen seinen Willen nach England verschifft wurde. Dort peitscht ihn jetzt Mourinho vollends aus. Das zerreißt allen Anständigen das Herz.

Allerdings mahnt Jupp Heynckes, der große Trainerguru: „Man muss so etwas immer von zwei Seiten betrachten.“ Die andere Seite ist die, dass sich der von ManU für teures Geld geholte Schweinsteiger dort oft verletzt und nicht gewinnbringend durchgesetzt hat. Anschließend kam der Trainer Mourinho, wollte neu anfangen, teilte es Schweinsteiger mit, ließ in der Kabine dessen Spind räumen – und gilt seither als Miststück mit einem widerlichen Mangel an sozialer Kompetenz. Der Portugiese steht da, als ob er Schweinsteiger mit dem Schlagbohrer ein Bein zerschmettert hat. Dabei tut er nur, was beispielsweise schon Bundestrainer Jogi Löw tat, als er Thorsten Frings aussortierte. „Springt man so mit verdienten Spielern um?“, fragte sich damals Michael Ballack. Der geriet dann als Nächster unter den Veteranenhammer. Der moderne Fußball kennt keine Verwandten und keine alten Verdienste – konsequent ging Löw den harten Weg, mit den jungen Eckpfeilern Neuer, Lahm, Khedira oder Schweinsteiger.

Ein paar Jahre später altert nun Schweinsteiger. Er war eine Karriere lang das beste Pferd in vielen Ställen, doch plötzlich kriegt er die Peitsche – und statt des Gnadenbrots von den Gnadenlosen den Gnadenschuss.

Doch jetzt die tröstliche Nachricht: Schweinsteigers Vertrag bei ManU läuft noch bis 2018 und soll dotiert sein mit circa 13 Millionen Euro pro Jahr. Das verheißt eine schmerzlindernde Abfindung. Danach winkt noch mal ein guter Anschlussvertrag, der FC Dallas soll interessiert sein – und wie man hört, ist auch das Tempo in der US-Liga nicht unmenschlich hoch.

So relativiert sich die Unmenschlichkeit dieses Traumjobs am Ende dann wieder. Das würde auch erklären, warum Bastian Schweinsteiger selbst die Tiefschläge stillschweigend wegsteckt, ohne öffentliche Beschwerde. Fühlt er sich womöglich weniger gemobbt, als wir alle denken?