Die tapferen Bestrebungen, die Fußballertrikots sauber zu halten, haben sich dann zwar schnell erledigt – aber umso mehr geht es jetzt den Unterhemden an den Kragen. Die Fifa greift zu den Daumenschrauben, die Funktionäre drohen, aber am Wesentlichen wird es nichts ändern: Es wird auch in Zukunft fragwürdig gejubelt werden. Denn der pfiffige Fußballer ist einfallsreich – und mit seinen Botschaften sicherheitshalber längst ausgewichen vom Unterhemd auf die Haut. Der spanische Ex-Weltmeister Sergio Ramos ist die Kultfigur unter diesen von Kopf bis Fuß tätowierten Litfaßsäulen, voller ritueller und sakraler Symbole, sogar die Terroranschläge von New York und Madrid hat er sich mit der Nadel eingraviert. „Der Geist der Toten“, liest man da von Bizeps bis Bizeps, „liegt in der Erinnerung der Lebenden.“

 

Auf seinem Unterhemd hätte Ramos für diese raumgreifende Philosophie gar nicht genug Platz, und falls doch, würde sie ihn geschätzte 6000 Euro Bußgeld kosten. Auch David Beckham hätte in seinen aktiven Zeiten kostspielig gegen Regel 4 verstoßen mit seiner chinesischen Weisheit, die sich an der Hüfte hochschlängelt: „Leben und Tod werden vom Schicksal bestimmt, über Rang und Reichtümer entscheidet der Himmel.“ Und gar nicht bezahlen könnte der HSV-Spielmacher Lewis Holtby die Strafe für die tiefschürfende Botschaft auf seinem Unterarm: „Ein Krieger des Lichts weiß, dass in der Stille seines Herzens eine Ordnung liegt, die ihm den Weg weist.“ Viele sind inzwischen vom Bauch bis zum Rücken so körperfüllend beschriftet, dass sie das Unterhemd eigentlich schon wieder dringend nötig hätten.

Doch die Fifa verbietet es.

Fußballer sind Fußballer, sagen sich die Funktionäre. Fußballer sollen sich die Fingernägel lackieren und Wickelröcke aus der Südsee tragen, denkt sich Sepp Blatter womöglich und hält vermutlich auch nichts davon, dass jubelnde Torschützen der Politik auf die Sprünge helfen und die Welt verbessern wollen – tut das denn sonst einer? Rennt ein Chirurg nach der Blinddarm-OP durch die Klinik, reißt sich den weißen Kittel vom Leib und zeigt allen sein Unterhemd, auf dem steht: „Che Guevara lebt!“?

Der einfallsreiche Südkoreaner

Fußballer sind keine Politiker, sagt sich die Fifa. Aber es gibt Fußballer, die darauf pfeifen und damit sogar berühmt werden wie der Südkoreaner Jung-Hwan Ahn bei der WM 2002: Er feierte sein Tor gegen die USA mit Eisschnelllaufschritten, weil ein Landsmann zuvor bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City von einem Amerikaner behindert und um Gold gebracht worden war.

Die Fifa greift zu den Daumenschrauben

Die tapferen Bestrebungen, die Fußballertrikots sauber zu halten, haben sich dann zwar schnell erledigt – aber umso mehr geht es jetzt den Unterhemden an den Kragen. Die Fifa greift zu den Daumenschrauben, die Funktionäre drohen, aber am Wesentlichen wird es nichts ändern: Es wird auch in Zukunft fragwürdig gejubelt werden. Denn der pfiffige Fußballer ist einfallsreich – und mit seinen Botschaften sicherheitshalber längst ausgewichen vom Unterhemd auf die Haut. Der spanische Ex-Weltmeister Sergio Ramos ist die Kultfigur unter diesen von Kopf bis Fuß tätowierten Litfaßsäulen, voller ritueller und sakraler Symbole, sogar die Terroranschläge von New York und Madrid hat er sich mit der Nadel eingraviert. „Der Geist der Toten“, liest man da von Bizeps bis Bizeps, „liegt in der Erinnerung der Lebenden.“

Auf seinem Unterhemd hätte Ramos für diese raumgreifende Philosophie gar nicht genug Platz, und falls doch, würde sie ihn geschätzte 6000 Euro Bußgeld kosten. Auch David Beckham hätte in seinen aktiven Zeiten kostspielig gegen Regel 4 verstoßen mit seiner chinesischen Weisheit, die sich an der Hüfte hochschlängelt: „Leben und Tod werden vom Schicksal bestimmt, über Rang und Reichtümer entscheidet der Himmel.“ Und gar nicht bezahlen könnte der HSV-Spielmacher Lewis Holtby die Strafe für die tiefschürfende Botschaft auf seinem Unterarm: „Ein Krieger des Lichts weiß, dass in der Stille seines Herzens eine Ordnung liegt, die ihm den Weg weist.“ Viele sind inzwischen vom Bauch bis zum Rücken so körperfüllend beschriftet, dass sie das Unterhemd eigentlich schon wieder dringend nötig hätten.

Doch die Fifa verbietet es.

Fußballer sind Fußballer, sagen sich die Funktionäre. Fußballer sollen sich die Fingernägel lackieren und Wickelröcke aus der Südsee tragen, denkt sich Sepp Blatter womöglich und hält vermutlich auch nichts davon, dass jubelnde Torschützen der Politik auf die Sprünge helfen und die Welt verbessern wollen – tut das denn sonst einer? Rennt ein Chirurg nach der Blinddarm-OP durch die Klinik, reißt sich den weißen Kittel vom Leib und zeigt allen sein Unterhemd, auf dem steht: „Che Guevara lebt!“?

Der einfallsreiche Südkoreaner

Fußballer sind keine Politiker, sagt sich die Fifa. Aber es gibt Fußballer, die darauf pfeifen und damit sogar berühmt werden wie der Südkoreaner Jung-Hwan Ahn bei der WM 2002: Er feierte sein Tor gegen die USA mit Eisschnelllaufschritten, weil ein Landsmann zuvor bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City von einem Amerikaner behindert und um Gold gebracht worden war.

Der Einfallsreiche kam ungeschoren davon – denn diese raffinierte Art, beim Torjubel eine Botschaft loszuwerden, fällt nicht unter Regel 4, Kategorie Unterwäsche.