"Man hört, dass sie aus Germany kommt", raunte der US-Reporter neben uns seinem Kollegen ins Ohr. Über Deutschland wird im Tennis nach verdammt langer Zeit endlich wieder gesprochen. In der Pressekonferenz bekennt die neue Hoffnungsträgerin auf vielfache Nachfrage Farbe in puncto Steffi Graf ("Sie ist mein großes Idol, ich habe in Las Vegas bei ihr trainiert") - und ihre ganze Lebensgeschichte muss sie nacherzählen: Dass sie als Kind mit den Eltern aus dem Krieg im bosnischen Tuzla flüchtete und dass Vater Zoran auch Tennisprofi war, aber es lieber gesehen hätte, dass etwas Richtiges aus ihr wird. "Aber mein Kopf", sagt sie, "war dicker."

 

Andrea Petkovic ist ein absolutes Multitalent

Da lacht der ganze Saal. Die Neue kommt an. Die Amerikaner feiern sie fasziniert als Freigeistige, die sich abhebt vom weit verbreiteten Nichts. Außerdem staunen sie über ihre Fähigkeit, Deutsch, Englisch, Serbisch und Französisch zu sprechen, über ihr Einserabitur und dass sie nebenher Politikwissenschaft studiert "und Goethe liest". Und auch noch so Tennis spielt. Auf den hohen Absätzen sind die Menschen im Crandon Park in Key Biscayne am Ende gestanden vor Begeisterung, wenn sie die Becker-Faust so elektrisiert heraushaute, wie es früher nicht einmal Boris Becker hingekriegt hat. Vor vielen, vielen Jahren hat der übrigens seinen Abschied hier in Miami gegeben.

Das ganze Stadion hat dieser wilde Hund damals noch mal unter Feuer gesetzt. Auch bei Andrea Petkovic haben jetzt alle Fieber, auch sie lässt alle teilhaben an ihrem Spiel. Und ihrem Siegestanz. Sie hat aber angekündigt, dass sie den nur noch in Miami tanzt und sich dann etwas Neues einfallen lässt - und der Reporterschar in den Notizblock diktiert: "Falls Ihr eine Idee habt, sendet sie mir bitte an meine E-Mail-Adresse - andiepetko@hotmail.com." Vor allem Glückwünsche wird es hageln, falls sich Andrea Petkovic im Halbfinale am Donnerstag auch Scharapowa vorknöpft. In dem Fall müssten wir Deutschen zum Ausdruck unserer Begeisterung bald wieder Tennisbälle über die Anhängerkupplungen stülpen wie in den glorreichen Tagen.

Eine, die weiß, was sie will

"Man hört, dass sie aus Germany kommt", raunte der US-Reporter neben uns seinem Kollegen ins Ohr. Über Deutschland wird im Tennis nach verdammt langer Zeit endlich wieder gesprochen. In der Pressekonferenz bekennt die neue Hoffnungsträgerin auf vielfache Nachfrage Farbe in puncto Steffi Graf ("Sie ist mein großes Idol, ich habe in Las Vegas bei ihr trainiert") - und ihre ganze Lebensgeschichte muss sie nacherzählen: Dass sie als Kind mit den Eltern aus dem Krieg im bosnischen Tuzla flüchtete und dass Vater Zoran auch Tennisprofi war, aber es lieber gesehen hätte, dass etwas Richtiges aus ihr wird. "Aber mein Kopf", sagt sie, "war dicker."

Andrea Petkovic ist ein absolutes Multitalent

Da lacht der ganze Saal. Die Neue kommt an. Die Amerikaner feiern sie fasziniert als Freigeistige, die sich abhebt vom weit verbreiteten Nichts. Außerdem staunen sie über ihre Fähigkeit, Deutsch, Englisch, Serbisch und Französisch zu sprechen, über ihr Einserabitur und dass sie nebenher Politikwissenschaft studiert "und Goethe liest". Und auch noch so Tennis spielt. Auf den hohen Absätzen sind die Menschen im Crandon Park in Key Biscayne am Ende gestanden vor Begeisterung, wenn sie die Becker-Faust so elektrisiert heraushaute, wie es früher nicht einmal Boris Becker hingekriegt hat. Vor vielen, vielen Jahren hat der übrigens seinen Abschied hier in Miami gegeben.

Das ganze Stadion hat dieser wilde Hund damals noch mal unter Feuer gesetzt. Auch bei Andrea Petkovic haben jetzt alle Fieber, auch sie lässt alle teilhaben an ihrem Spiel. Und ihrem Siegestanz. Sie hat aber angekündigt, dass sie den nur noch in Miami tanzt und sich dann etwas Neues einfallen lässt - und der Reporterschar in den Notizblock diktiert: "Falls Ihr eine Idee habt, sendet sie mir bitte an meine E-Mail-Adresse - andiepetko@hotmail.com." Vor allem Glückwünsche wird es hageln, falls sich Andrea Petkovic im Halbfinale am Donnerstag auch Scharapowa vorknöpft. In dem Fall müssten wir Deutschen zum Ausdruck unserer Begeisterung bald wieder Tennisbälle über die Anhängerkupplungen stülpen wie in den glorreichen Tagen.