Ostern ist ein Fest, das Neugier weckt. Das hat nicht nur mit Ostereiersuchen zu tun, sondern auch mit seinen Ursprüngen. In jeder Hinsicht gibt es viel zu entdecken. Ein Kommentar von Jan Sellner.

Stadtleben/Stadtkultur: Jan Sellner (jse)

Dieser Text beginnt mit einer kühnen These. Sie lautet: Der Osterhase muss ein Schwabe sein. Im („hehlinga“) Dinge-Verstecken, sind die Schwaben nämlich Spezialisten. Übrigens auch im Finden und Erfinden. Und darum geht’s an Ostern vordergründig ja: ums Verstecken und ums Suchen und ums Finden. Und das schon seit dem 17. Jahrhundert, als die Legende in die Welt gesetzt wurde, es gebe Osterhasen, die Osternester bauen und darin Süßigkeiten verstecken. Schauplatz dieser frühen Osterhasen-Geschichten sollen das Elsaß, die Pfalz und der Oberrhein gewesen sein – was wiederum gegen die schwäbische Natur des Osterhasen spricht. Freilich ist nicht auszuschließen, dass in den Tiefen des Stuttgarter Stadtarchivs eines Tages ein Dokument zum Vorschein kommen wird, welches belegt, dass in Cannstatt schon die Sueben sangen: „Aufm Wasa graset Osterhasa . . .“. Doch das nur nebenbei.