Seit einigen Wochen hat das Lädle der Regionalvermarkter im Roten Ochsen Urlaub. Gesucht wurde ein neuer Pächter. Einer der Beschicker übernimmt jetzt die Geschäfte in Eigenregie und hofft auf neuen Zulauf.

Rechberghausen - Hoffnungsfroh und mit viel Tamtam war im November vorigen Jahres der erste Regionalmarkt im Kreis Göppingen eröffnet worden. Jetzt drohte kurzzeitig wegen eines Umsatztiefs das Aus. Doch einer der Anbieter, Martin Bauer vom gleichnamigen Obsthof will den Laden in Eigenregie weiterführen.

 

Schon vor einem Jahr hatte die Gemeinde Rechberghausen hatte lange nach einem Pächter für die Verkaufsräume der ehemaligen Metzgerei Roter Ochsen gesucht. Der findige Bürgermeister Reiner Ruf hatte schließlich Erzeuger regionaler Produkte aufgerufen, sich zu einer Verkaufsgemeinschaft zusammenzuschließen.

Brot, Käse Obst und Wild aus der Umgebung

Das Angebot des Ladens konnte sich sehen lassen. Obst und Gemüse aus Rechberghausen und Umgebung, frisches Holzofenbrot, Käse vom Waldeckhof Jebenhausen. Gelees, Sirup und Senfspezialitäten aus Ebersbach, Kaffee aus der Rösterei in Wangen, Wildspezialitäten aus den umgebenden Wäldern, Biolandprodukte einer Bad Boller Metzgerei oder den Rechberghäuser Vereinsapfelsaft konnten Käufer im Regionalmarkt erstehen.

Nach dem hoffnungsvollen Auftakt – zur Eröffnung waren rund 70 Gäste gekommen – stagnierten die Umsätze jedoch. „Der Laden wirft nicht genug ab, nur rund 500 Euro Umsatz pro Tag. Das Doppelte wäre eigentlich nötig, damit auch wir Anbieter etwas davon haben. Die Produktpalette müsste erweitert werden“, erklärt Martin Bauer. Er betreibt im Remstal und in Rechberghausen beim Schlosshof Erdbeerplantagen und Obstanlagen betreibt. Bauer hatte bereits von Beginn zumindest auf dem Papier die Fäden der Verkaufsgemeinschaft in die Hand genommen.

Wenn jeder mitredet, wird es schwierig

Allerdings sei er dabei auf Schwierigkeiten gestoßen, räumt er ein. „Natürlich will jeder sein Produkt am besten präsentieren“, erklärt der umtriebige Landwirt und Geschäftsmann. Das sei normal. Es sei aber schwierig, wenn acht bis neun Leute gleichberechtigt mitreden wollen. „Wir haben im Laden zum Teil Produkte, die sind meiner Ansicht nach völlig überteuert. Da gehen zwei bis drei Gläschen pro Tag über die Theke und dann ist das ein Umsatz von gerade mal 10 oder 15 Euro. Ein anderes Problem ist, dass manche Konkurrenzprodukte ausschließen wollen. Dabei würde eine größere Auswahl das Geschäft sicher beleben“, so Bauer. Einige der bisherigen Anbieter wollen aussteigen, bestätigt der Rechberghäuser Bürgermeister Reiner Ruf. „Wir waren uns einig, dass der Laden durchaus eine Zukunft hat, aber die Geschäftsführung dann professionalisiert werden müsste“, so Ruf. Auf eine entsprechende Anzeige hatte sich aber niemand gemeldet, der den Laden als Pächter übernehmen wollte.

Neueröffnung mit größerer Auswahl

Jetzt hat sich Martin Bauer bereit erklärt. „Ich werde das übernehmen und mit den bisher Beteiligten noch mal sprechen. Ich will aber auf jeden Fall weitere Produkte ins Sortiment aufnehmen. Dann wird es künftig hoffentlich nicht vier oder fünf Käsesorten geben, sondern eine größere Auswahl. Und wir werden einige Produkte besser präsentieren, als jene, die weniger verlangt werden“, kündigt er an. Bereits am Donnerstag soll der Regionalmarkt im Roten Ochsen wieder geöffnet sein, vermutlich donnerstags und freitags von 9 bis 18 Uhr, samstags bis 12.30 Uhr.