Weltkulturerbe
Wiege der Menschheit, englisch Cradle von Humankind, heißt die Region in der Nähe der Stadt Krugersdorp, die etwa 45 Kilometer nordwestlich von Johannesburg in der südafrikanischen Provinz Gauteng liegt. Dort wurden viele frühmenschliche Fossilien gefunden. Im Jahr 1999 wurde das 47 000 Hektar große Gebiet zum Weltkulturerbe erklärt.

Höhlen Die Wiege der Menschheit umfasst zahlreiche unterirdische Fundstellen. Dazu zählt insbesondere die Sterkfontein-Höhle, die aus mehreren Höhlen besteht. Sie wird von der Witwatersrand-Universität in Johannesburg verwaltet. In der benachbarten Malapa-Höhle wurden mehr als 220 Fragmente von mindestens fünf Skeletten der Australopithecus-sediba-Urmenschen gefunden.

Mrs. Ples 1947 wurde ein beinahe vollständiger Urmenschen-Schädel aus der Wand der Sterkfontein-Höhle herausgesprengt. Er wurde zunächst als Plesianthropus africanus klassifiziert, daher der Spitzname Ples. Da der Schädel vergleichsweise klein ist und weibliche Merkmale aufzuweisen schien, wurde daraus Mrs. Ples – es dürfte aber eher ein Junge gewesen sein. Inzwischen wurde der Fund als Australopithecus africanus eingeordnet.

Litte Foot
Mit einem Gitter vom Rest der Sterkfontein-Höhle abgetrennt ist die Fundstelle eines Urmenschen, der wegen seiner kleinen Fußknochen Little Foot getauft wurde. Es ist das vollständigste bekannte frühmenschliche Skelett. Geschätztes Alter: zwischen zwei und mehr als drei Millionen Jahre.

Fossile Schatzkammer

John Hawks indes hat wegen seines stämmigen Körperbaus zumindest derzeit keine Chance, zu den Fundstätten hinabzusteigen. An der Bergung der Funde ist er aber trotzdem beteiligt, und zwar mit Hilfe von Videokameras. Zur Erkundung der Fundstätten seien mehr als zwei Kilometer Kabel verlegt worden, berichtet der Paläontologe.

Als dann zunächst im November 2013 und dann noch einmal im Januar 2014 die ersten Fossilien aus der Höhle geholt wurden, war schnell klar, dass es sich um mindestens fünfzehn Individuen handeln musste: Männer und Frauen, Kinder und Erwachsene. „Dies ist eine einzigartige Fundstätte mit superinteressanten Funden“, sagt Hawks ehrfurchtsvoll.

Schon diese ersten Einblicke in diese fossile Schatzkammer hatten deren Reichtum offenbart. Nun galt es, die Funde zu sichten, zu dokumentieren und einzuordnen. Auch dabei gingen die südafrikanischen Forscher ganz neue Wege, wobei sie sich erneut der sozialen Medien bedienten. Nachdem die Funde geborgen waren, suchten sie umgehend nach Nachwuchsforschern aus aller Welt, die sich an einem Riesenpuzzle beteiligen wollten: Die vielen Knochen müssen sortiert und anatomisch zueinander passend zusammengesetzt werden. „Wir machen das mit einem richtigen forensischen Forschungsansatz“, erläutert Hawks. Wie Gerichtsmediziner puzzelten die 35 ausgewählten Jungwissenschaftler nun die Knochen zusammen.

Eine Hand wird zusammengepuzzelt

Der Erfolg ließ nicht auf sich warten. Nicht ohne Stolz präsentiert John Hawks eine bereits zusammengesetzte Hand – als Beispiel dafür, wie die Forscher in den nächsten Monaten und Jahren die gefundenen Frühmenschen „wiederauferstehen“ lassen wollen. Fotografiert werden darf die Hand aber noch nicht – die erste Veröffentlichung sei einem renommierten Fachmagazin vorbehalten, wirbt Hawks um Verständnis.

Fragen gibt es allerdings noch viele. So weiß niemand, warum in dieser Höhle so viele Knochen lagern. Und die Forscher haben auch noch keine richtige Vorstellung, wie alt die Funde sind. Die geologischen Zusammenhänge und die verwandtschaftlichen Merkmale der Fossilien müssen erst noch analysiert werden. Vielleicht sind sie ähnlich alt wie andere Frühmenschen-Funde aus dieser Gegend – also wie Australopithecus africanus möglicherweise zwei Millionen Jahre oder noch älter.

Die Wiege der Menschheit

Weltkulturerbe
Wiege der Menschheit, englisch Cradle von Humankind, heißt die Region in der Nähe der Stadt Krugersdorp, die etwa 45 Kilometer nordwestlich von Johannesburg in der südafrikanischen Provinz Gauteng liegt. Dort wurden viele frühmenschliche Fossilien gefunden. Im Jahr 1999 wurde das 47 000 Hektar große Gebiet zum Weltkulturerbe erklärt.

Höhlen Die Wiege der Menschheit umfasst zahlreiche unterirdische Fundstellen. Dazu zählt insbesondere die Sterkfontein-Höhle, die aus mehreren Höhlen besteht. Sie wird von der Witwatersrand-Universität in Johannesburg verwaltet. In der benachbarten Malapa-Höhle wurden mehr als 220 Fragmente von mindestens fünf Skeletten der Australopithecus-sediba-Urmenschen gefunden.

Mrs. Ples 1947 wurde ein beinahe vollständiger Urmenschen-Schädel aus der Wand der Sterkfontein-Höhle herausgesprengt. Er wurde zunächst als Plesianthropus africanus klassifiziert, daher der Spitzname Ples. Da der Schädel vergleichsweise klein ist und weibliche Merkmale aufzuweisen schien, wurde daraus Mrs. Ples – es dürfte aber eher ein Junge gewesen sein. Inzwischen wurde der Fund als Australopithecus africanus eingeordnet.

Litte Foot
Mit einem Gitter vom Rest der Sterkfontein-Höhle abgetrennt ist die Fundstelle eines Urmenschen, der wegen seiner kleinen Fußknochen Little Foot getauft wurde. Es ist das vollständigste bekannte frühmenschliche Skelett. Geschätztes Alter: zwischen zwei und mehr als drei Millionen Jahre.