Behandelt wird Parkinson hauptsächlich mit Medikamenten. Bis zu 18 Tabletten nehmen die Betroffenen in der Degerlocher Runde täglich. Manche stellen sich den Wecker auf 5 Uhr, um den richtigen Zeitpunkt für die erste nicht zu verpassen. Die Wirkungsschwankungen der Medikamente, die nach längerer Zeit auftreten, sind nicht zu unterschätzen. Bei Schönbergers Mann führten sie zu ungewollten Überbewegungen. „Die Betroffenen selbst fühlen sich dabei locker, weil sie nicht mehr im eigenen Körper gefangen sind und sich frei bewegen“, erklärt Schönberger. Beim Essen im Restaurant sei es für andere aber auffällig, wenn jemand die Bewegungen mit dem Besteck nicht kontrollieren könne.

 

Der Kontrollverlust äußert sich bei Betroffenen auch in entgegengesetzter Richtung: dem Erstarren. Christine Schönberger erzählt von einer späteren Phase des Parkinsons bei ihrem Mann: „Nach etwa zehn Jahren haben sich die Blockaden verstärkt. Da ist mein Mann immer wieder stehengeblieben wie eine Salzsäule.“ Ob beim Aussteigen aus der S-Bahn oder beim Überqueren der Straße – da habe sie mit allen Tricks arbeiten müssen. Mit einer Apomorphinpumpe habe sie den flüssigen Wirkstoff je nach Bedarf selbst reguliert und auch solche Phasen, in denen der Körper unbeweglich war, gut überbrücken können. Bärbel Kastner meint: „Das Gute im Vergleich zu anderen Krankheiten ist, dass Parkinson nicht wehtut.“

Die Selbsthilfegruppe
trifft sich jeden zweiten Mittwoch im Monat um 15 Uhr im Clubrestaurant der Kickers, Königsträßle 58. Weitere Informationen gibt es auch unter hier.