Auch das Wahlgesetz müsse reformiert werden. Denn der Parteitag sei der letzte für die historische Revolutionsgarde um den 84-jährigen Raúl Castro, sagt Alzugaray. Die Partei müsse deswegen festlegen, wie Führungsfiguren später gewählt werden sollen.

 

„Die größten Erwartungen beim Parteikongress drehen sich um den Generationswechsel auf der Führungsebene“, glaubt auch der US-kubanische Politologe Arturo López-Levy. Und jüngere politische Anführer könnten einen Unterschied bei der schnellen Umsetzung der nötigen Wirtschaftsreformen ausmachen, sagt der Wissenschaftler der Universität Texas. Raúl Castro selbst hat bereits angekündigt, dass er 2018 zurücktreten werde.

Und Fidel? Der frühere Machthaber lässt Viele rätseln. „Bis zu seinem Tod wird er einflussreich in der kubanischen Politik bleiben“, meint López-Levy. Der Ex-Präsident, in den 1960er Jahren für die Überführung der gesamten kubanischen Wirtschaft in Staatshand verantwortlich, ist im Lande nicht gerade als begeisterter Befürworter der Wirtschaftsöffnung bekannt.

Beim Parteitag ist Fidel als einer von Hunderten Delegierten nominiert - fraglich bleibt allerdings, ob der kranke „Máximo Líder“ an den Beratungen tatsächlich aktiv teilnehmen kann.