Rund 1000 Jugendliche aus sieben Nationen kämpfen derzeit bei der Böblinger Partnerstadt-Olympiade um die Medaillen. Doch dabei geht es um mehr als den Sport.

Böblingen - Es sind sportliche Tage, die Böblingen zurzeit erlebt. Rund 1000 Jugendliche aus den sechs Partnerstädten schwimmen, laufen und kicken noch bis Samstagnachmittag bei der Partnerstadt-Olympiade um die Wette. Ihr Ziel: eine der begehrten Medaillen mit nach Hause zu nehmen. Der Olympiade-Organisator Josef Fischer ist begeistert von den ersten Tagen des Fests, bei dem neben den sportlichen Leistungen auch die internationale Freundschaft im Fokus steht. „Ich bin so was von erleichtert, zufrieden und richtig happy“, sagt er. „Das Wetter ist gut, die Stimmung ist gut, das Essen schmeckt, alle Helfer sind richtig gut drauf, und die Müdigkeit, die spüren wir erst ganz am Ende.“

 

Stefan Karl, der die Fußballer aus Krems in Österreich trainiert, ist von der Organisation der Olympiade sehr angetan. „Das ist eine super Veranstaltung und ein voller Erfolg für Böblingen“, schwärmt er und beobachtet von der Tribüne im Stadion an der Stuttgarter Straße aus das Fußballspiel Bergama gegen Sittard-Geleen, das später mit einem Sieg Bergamas endet. Die 16 mitgereisten Spieler aus Karls Team leben in einem Umkreis von rund zehn Kilometern um Krems, das 80 Kilometer von Wien entfernt an der Donau liegt. Sie seien aus mehreren Vereinen speziell für das Olympiade-Team ausgewählt worden. Zur Vorbereitung hätten sie ein Testtraining und zwei Testspiele absolviert, sagt der Österreicher.

„Böblingen ist eine sehr schöne Stadt“

Und es läuft gut bisher: Die ersten beiden Spiele hat sein Team gewonnen. Gegen Bergama siegten die Österreicher mit 1:0, gegen Alba sogar mit 5:1. Für Samstag stehen drei Spiele an. „Das wird ganz schön anstrengend“, sagt Stefan Karl. Die Teilnahme an der Partnerstadt-Olympiade sei für die Spieler etwas Besonderes. „Gegen andere Länder spielt man ja nicht so oft.“

Im Böblinger Freibad stellen sich derweil die nächsten Schwimmer hinter den Startblöcken auf. Die 14-jährige Lidewij Tuik aus Sittard-Geleen steht am Beckenrand und feuert ihre Teamkameraden, die im Becken vorbeiziehen, lautstark an. Das Mädchen selbst schwimmt bereits seit sechs Jahren und nimmt bei der Partnerstadt-Olympiade in mehreren Disziplinen teil, darunter beispielsweise im Rückenschwimmen. Auch sie hat ihr Schwimmtrainer für die Olympiade ausgewählt. „Ich dachte, das wäre eine gute Erfahrung. Bei so etwas muss man doch einfach mitmachen, wenn man die Chance dazu erhält.“ Lidewij Tuik gefällt es sehr gut in Böblingen. „Es ist eine sehr schöne Stadt“, findet sie, „es gibt hier viel Grün.“

Unterkunft in Klassenzimmern

Die 1000 jugendlichen Sportler aus sieben Nationen – Österreich, Italien, Frankreich, Schottland, den Niederlanden, der Türkei und Deutschland – sind in den Schulzentren Stockbrünnele und Murkenbach untergebracht. In 100 Klassenzimmern wurden Feldbetten aufgebaut. Lidewij Tuik ist mit der Unterbringung zufrieden. Auch das Essen, das es in der Kongresshalle gibt, schmeckt ihr gut. Am Donnerstagmittag drängten sich die jungen Sportler dort an den Ausgabestellen. Auf dem Menü standen Nudeln mit Tomatensoße und Fleischbällchen.

Auch im Internet ist die Olympiade stark vertreten. In den sozialen Netzwerken Twitter, Instagram und Facebook verbreitet das Team der Stadt fleißig Fotos und Videos.

Die Ergebnisse der bisherigen Wettkämpfe gibt es hier.