Das Großereignis des Jahres fand unter starken Sicherheitsvorkehrungen statt, obwohl weltweit noch nie ein Paternoster gekapert oder gar entführt worden ist. Das ständige Auf und Ab der Kabinen inspirierte einen Zeitgenossen sogar zu philosophisch-tiefgründigen Ansichten: „Das ist wie im Leben“, befand er. „Da geht es auch mal nach oben, mal nach unten.“

 

Im alltäglichen Verwaltungsbetrieb erwarten Logistikexperten erhebliche Veränderungen im Rathaus. Die Beförderungsgeschwindigkeit von 0,4 Meter pro Sekunde sei geeignet, Verwaltungsabläufe deutlich zu beschleunigen, hieß es. Aber selbst bei dieser „Raserei“ könne so mancher Stadtrat unterwegs durchaus feststellen, dass Tempo 30 eigentlich doch gar nicht so langsam sei.

Offene Bauweise sorgt für Transparenz

Ungeklärt ist bis jetzt noch, in welchem Verwandtschaftsverhältnis die Paternoster zu den geschlossenen Aufzügen im Rathaus stehen. Die Umlaufkabinen seien sozusagen die Cabrios unter den Aufzügen, lautet eine Theorie. Denn unterwegs könne man bei der Fahrt mit Aussicht zwar nur kurze, aber dennoch recht tiefe Einblicke in jedes durchfahrene Stockwerk gewinnen. Diese offene Bauweise sorgt auch für eine gewisse Transparenz im Rathaus. Man sieht nämlich gleich, wer mit wem in einer der Kabinen steckt.

Weniger nervenstarke Naturen können bei der Fahrt in den anderen Behältnissen ähnelnden Holzkisten allerdings auf recht trübe Gedanken kommen. Doch so lange der Paternoster rumpelt und ächzt, geht auch das Leben weiter.