Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Zukunftspläne? In den nächsten Jahren wolle er auch Jugend- und Kinderräder bauen, antwortet Till Rydyger. Einen Businessplan habe er aber nicht. „Ich bin eher der Entwickler und will gar kein großer Unternehmer werden. Ich will einfach seriös weiterarbeiten.“ Und wenn einer kommt, der seinen innovativen Laden übernehmen will? Falls ein Unternehmen richtig viel Geld auf den Tisch legen sollte, könnte Rydyger sich durchaus vorstellen, Remsdale zu verkaufen. Und dann? „Fahre ich mit dem Rad um die Welt.“

 

Meine Nachmittagstour mit dem E-Bike aus der Schorndorfer Edelradschmiede geht zu Ende. Die Batterie hat die gut 70 Kilometer vom Remstal bis nach Asperg und zurück locker gepackt. Unterwegs habe ich noch ein paar Autofahrer mit schnellen Antritten zum Staunen gebracht so wie den Kleinlastwagenfahrer in der Waiblinger Talstraße.

Zum Abschluss eine Stippvisite beim kleinen Fahrradhändler meines Vertrauens in einer Seitenstraße in Korb. Was sagt der Fachmann zu Remsdale? „Das sind tolle Räder, aber komm mal mit.“ Stolz präsentiert Roland Berndt ein Schmuckstück, das er gerade auf speziellen Kundenwunsch zusammenschraubt: Der Rahmen ist aus Titan, der winzige Motor – gebaut in Österreich – steckt unsichtbar im Rahmen unter dem Sattel. Es wiegt wie das 12.2 Carbon Remsdale rund zwölf Kilogramm, der Preis liegt ebenfalls bei etwa 6000 Euro. Nur der Akku dieses Bikes made in Korb, der hängt wie bei fast allen anderen Pedelecs außen am Rahmen. Das ist weniger schön.