War es das? Ist damit der Spuk zu Ende? Die Spaltung der Dresdner Pegida-Bewegung kann zu einer Radikalisierung ihrer extremen Teile führen, kommentiert StZ-Politikchef Rainer Pörtner.

Politik/Baden-Württemberg: Rainer Pörtner (pö)

Stuttgart - Pegida hat sich gespalten. War es das also? Ist damit der Spuk zu Ende? Der Zoff unter den bisherigen Pegida-Organisatoren dürfte immerhin dazu führen, dass die Zahl der montäglich Marschierenden stark abnimmt. Es war schon vorher beruhigend zu sehen, dass die Bewegung, die sich in Dresden hinter islamkritischem Banner versammelte, über Leipzig, Erfurt und einige andere ostdeutsche Städte hinaus wenig positive Resonanz fand. Im Gegenteil: die Zahl derjenigen, die auf Gegendemos zu Toleranz und Fremdenfreundlichkeit aufriefen, überstieg regelmäßig die Zahl der Pe-, Le- oder Dügida-Anhänger auf den Straßen. Der Anspruch der Pegida-Anführer, sie seien die Stimme der schweigenden Mehrheit im Lande, hat sich als hohl erwiesen: sie waren nicht einmal in der Lage, in ihrer Kleingruppe aus zwölf Bekannten einen Konsens über politische Ziele herzustellen.

 

War es das also? Die Antwort lautet in zweifacher Hinsicht: Nein. Zum einen verschwinden mit der bisher bekannten Pegida-Bewegung nicht die vielfältigen Motive, Sorgen und Frustrationen, die Menschen zum Mitmarschieren in diesen Demonstrationszügen bewegt haben. Zum anderen ist nicht auszuschließen, dass sich nun ein   verbleibender ausländerfeindlicher, rechtsextremer Rest dieser Pegida-Bewegung weiter radikalisiert.