In der Schweiz sind zwar in dem einen oder anderen städtischen Wohnquartier auch jene hässlichen Wertstoffcontainer anzutreffen, die in Deutschland fast an jeder Ecke stehen. Die vielen Ökihöfe in der Schweiz sorgen allerdings dafür, dass die Müllentsorgung nicht ganze Stadtteile verschandelt. Selbst an Einwohner, die kein Auto besitzen, ist gedacht worden. So mancher moderne Ökihof liegt mitten im Gemeindezentrum. Und in Cham etwa verkehrt in den Wohnquartieren regelmäßig ein „Öki-Bus“, der an fix eingerichteten Haltestellen nach genauem Fahrplan Station macht, damit man dort bequem den Müll abgeben kann. In Baar, einer 25 000-Einwohner-Gemeinde verkehrt sogar noch das „Rösslitram“, eine Pferdekutsche also, um den Wertstoff-Güsel aus den Wohnquartieren zum Ökihof zu bringen.

 

„Die Zuger Bevölkerung sammelt und trennt die tagtäglich anfallenden Wertstoffe vorbildlich“, lobt Paul Langenegger, Baarer Gemeinderat und Präsident der regionalen Entsorgungsgesellschaft ZEBA. 1989 wurde in Unterägeri mit der ersten Hauptsammelstelle die Ökihof-Ära im Kanton Zug eingeläutet. Ökihöfe seien, so Langenegger, für die Zuger Bevölkerung nicht mehr wegzudenken und gehörten wie Schulen und Straßen zur Infrastruktur jeder Gemeinde. „Im Durchschnitt produziert die Zuger Bevölkerung pro Kopf und Jahr eine Abfallmenge von rund 700 Kilogramm. Diese Menge entspricht auch dem schweizerischen Mittel und ist weltweit gesehen ein Spitzenwert“, sagt Langenegger. „Umso wichtiger ist es, dass wir auch im Recycling zur Spitze zählen.“

Und es wird immer mehr Abfall, der wöchentlich fleißig von den Schweizern gesammelt und dann auf die Ökihöfe gebracht wird. Grund: wegen der nicht nachlassenden Zuwanderung steigt die Zahl der Müllproduzenten in den Gemeinden – was an so manchem Samstagmorgen zu Staus auf den Ökihöfen führt. Auch Bürger aus benachbarten Kantonen versuchen deshalb nicht selten, ihren Müll woanders loszuwerden. Doch an Zuger Ökihöfen, die zum Teil aus allen Nähten platzen, prangt überall ein Schild: Nur Autos mit ZG-Kennzeichen für den Kanton Zug sind zugelassen. Die anderen müssen draußen bleiben. Autofahrer mit deutschen Kennzeichen, die noch kein Schweizer Nummernschild haben, werden dagegen toleriert.

Vor allem Ausländer sollen lernen, wie Mülltrennung funktioniert

Die Schweizer sind zu recht stolz auf ihre glänzenden, blitzblanken Ökihöfe. „Mir gefällt unser neuer Ökihof gut“, vertraut einem Jeannette Nussbaumer aus Unterägeri an diesem Samstagmorgen an. Alles sei gut angeschrieben, sauber und geordnet, und man sei jetzt viel schneller beim Entsorgen. Und die Mitarbeiter hier seien alle sehr nett. „Froh wäre ich manchmal nur, wenn es hier auch einen Aktenvernichter gäbe.“ Das hört sich nach Jammern auf hohem Niveau an. Denn nicht nur in den Ökihöfen entsorgen die meisten Eidgenossen ihren Abfall quasi perfekt und vorbildlich. Es gibt daneben auch noch turnusmäßige Abfall- und Sperrmüllsammlungen, die zum Beispiel von Jugendgruppen und Schülern organisiert werden.

Andererseits protestieren gerade auffallend viele Jugendliche gegen die reglementierte Welt der Erwachsenen, indem sie überall ihren Müll liegen lassen. Und wenn man ehrlich ist: Auch viele erwachsene Eidgenossen verhalten sich nur so diszipliniert in Sachen Abfallentsorgung, weil sie die saftigen Geldbußen scheuen. Wer etwa seine Bierdose wegwirft, muss umgerechnet rund 90 Euro bezahlen.

„Ich arbeite gerne draußen und mag den Umgang mit Leuten. Auf der Suche nach einem versehentlich entsorgten Sack bin ich auch schon mal in den einen oder andern Container gestiegen“, sagt Humbert Ghirlanda, Bereichsleiter des Ökihofs in Cham, der drittgrößten Gemeinde im Kanton Zug mit 15 000 Einwohnern. Seine Kollegen weisen auch stets die Autofahrer hilfsbereit in frei werdende Parklücken ein, wenn hier wie jetzt gerade am Samstagmorgen Hochbetrieb herrscht. Service pur.

Ökihöfe gehören zur Infrastruktur jeder Gemeinde dazu

In der Schweiz sind zwar in dem einen oder anderen städtischen Wohnquartier auch jene hässlichen Wertstoffcontainer anzutreffen, die in Deutschland fast an jeder Ecke stehen. Die vielen Ökihöfe in der Schweiz sorgen allerdings dafür, dass die Müllentsorgung nicht ganze Stadtteile verschandelt. Selbst an Einwohner, die kein Auto besitzen, ist gedacht worden. So mancher moderne Ökihof liegt mitten im Gemeindezentrum. Und in Cham etwa verkehrt in den Wohnquartieren regelmäßig ein „Öki-Bus“, der an fix eingerichteten Haltestellen nach genauem Fahrplan Station macht, damit man dort bequem den Müll abgeben kann. In Baar, einer 25 000-Einwohner-Gemeinde verkehrt sogar noch das „Rösslitram“, eine Pferdekutsche also, um den Wertstoff-Güsel aus den Wohnquartieren zum Ökihof zu bringen.

„Die Zuger Bevölkerung sammelt und trennt die tagtäglich anfallenden Wertstoffe vorbildlich“, lobt Paul Langenegger, Baarer Gemeinderat und Präsident der regionalen Entsorgungsgesellschaft ZEBA. 1989 wurde in Unterägeri mit der ersten Hauptsammelstelle die Ökihof-Ära im Kanton Zug eingeläutet. Ökihöfe seien, so Langenegger, für die Zuger Bevölkerung nicht mehr wegzudenken und gehörten wie Schulen und Straßen zur Infrastruktur jeder Gemeinde. „Im Durchschnitt produziert die Zuger Bevölkerung pro Kopf und Jahr eine Abfallmenge von rund 700 Kilogramm. Diese Menge entspricht auch dem schweizerischen Mittel und ist weltweit gesehen ein Spitzenwert“, sagt Langenegger. „Umso wichtiger ist es, dass wir auch im Recycling zur Spitze zählen.“

Und es wird immer mehr Abfall, der wöchentlich fleißig von den Schweizern gesammelt und dann auf die Ökihöfe gebracht wird. Grund: wegen der nicht nachlassenden Zuwanderung steigt die Zahl der Müllproduzenten in den Gemeinden – was an so manchem Samstagmorgen zu Staus auf den Ökihöfen führt. Auch Bürger aus benachbarten Kantonen versuchen deshalb nicht selten, ihren Müll woanders loszuwerden. Doch an Zuger Ökihöfen, die zum Teil aus allen Nähten platzen, prangt überall ein Schild: Nur Autos mit ZG-Kennzeichen für den Kanton Zug sind zugelassen. Die anderen müssen draußen bleiben. Autofahrer mit deutschen Kennzeichen, die noch kein Schweizer Nummernschild haben, werden dagegen toleriert.

Vor allem Ausländer sollen lernen, wie Mülltrennung funktioniert

Die Schweizer sind zu recht stolz auf ihre glänzenden, blitzblanken Ökihöfe. „Mir gefällt unser neuer Ökihof gut“, vertraut einem Jeannette Nussbaumer aus Unterägeri an diesem Samstagmorgen an. Alles sei gut angeschrieben, sauber und geordnet, und man sei jetzt viel schneller beim Entsorgen. Und die Mitarbeiter hier seien alle sehr nett. „Froh wäre ich manchmal nur, wenn es hier auch einen Aktenvernichter gäbe.“ Das hört sich nach Jammern auf hohem Niveau an. Denn nicht nur in den Ökihöfen entsorgen die meisten Eidgenossen ihren Abfall quasi perfekt und vorbildlich. Es gibt daneben auch noch turnusmäßige Abfall- und Sperrmüllsammlungen, die zum Beispiel von Jugendgruppen und Schülern organisiert werden.

Andererseits protestieren gerade auffallend viele Jugendliche gegen die reglementierte Welt der Erwachsenen, indem sie überall ihren Müll liegen lassen. Und wenn man ehrlich ist: Auch viele erwachsene Eidgenossen verhalten sich nur so diszipliniert in Sachen Abfallentsorgung, weil sie die saftigen Geldbußen scheuen. Wer etwa seine Bierdose wegwirft, muss umgerechnet rund 90 Euro bezahlen.

Trotzdem kann Müll entsorgen glücklich machen. Vor allem eben auf dem Ökihof. „Zug ist mein Lieblings-Ökihof. Wenn ich Zeit habe zeige ich den Ökihof all unseren Kunden“, sagt Diane Häuptli aus Cham. Sie kümmert sich um Ausländer, die in die Schweiz übersiedeln. „Wir informieren sie exakt bei der Schlüsselübergabe“, sagt sie. „Das ist sehr wichtig. Denn die Ausländer müssen lernen, wie das funktioniert.“