Alexander Albrand aus dem saarländischen Merzig wird aller Voraussicht nach die Nachfolge von Anke Senne als Stuttgarter Bäderchef antreten. Wer neuer Chef des Jugendamts wird, bleibt dagegen vorerst noch offen.

Stuttgart - Zwei Personalentscheidungen stehen am Donnerstagabend im Gemeinderat an: Eine davon ist jene über die Nachfolge der Leiterin der städtischen Kur- und Bäderbetriebe. Die bisherige Amtschefin Anke Senne hatte Ende vergangenen Jahres ihre Kündigung eingereicht und wechselte Ende Februar in die Schweiz. Sie gab persönliche Gründe für ihren vorzeitigen Wechsel an (der Arbeitsvertrag wäre regulär erst Ende Oktober 2016 ausgelaufen). Es war aber im Rathaus kein Geheimnis, dass zwischen Senne und ihrem Dienstvorgesetzten, dem für die Bäderbetriebe zuständigen Ersten Bürgermeister Michael Föll, die Chemie schon seit längerem nicht stimmte.

 

Ihr Nachfolger in spe dagegen wird im Rathaus schon im Vorfeld der Entscheidung von allen Seiten gelobt. Der 45-jährige Alexander Albrand geht als einziger Bewerber in den Wahlgang. Derzeit leitet er als Geschäftsführer die Bäderbetriebe im saarländischen Merzig. Vorher war Albrand unter anderem für die Wellness- und Bäderbereiche auf den Arosa- und Aida-Kreuzfahrtschiffen zuständig. Er sei kompetent, dienstleistungsorientiert und habe sich zudem frühzeitig über die hiesige Bäderlandschaft und die Konkurrenz in der Region informiert, hieß es nach der Sitzung des Verwaltungsausschusses am Mittwoch.

Gewählt wird zudem auch ein Nachfolger für Karl-Heinz Jäger, den Chef des Stadtmessungsamts, der in Pension geht. Dem Vernehmen nach zeichnet sich eine Mehrheit für Günter Siebers, den bisherigen persönlichen Referenten von Technikbürgermeister Dirk Thürnau, als neuen Amtsleiter ab.

Über den neuen Jugendamtschef wird im April entschieden

Beraten hat der Ausschuss zudem über eine Personalie, die seit Monaten im Rat für Diskussionen sorgt, über die aber erst im April entschieden wird. Eine erste Ausschreibungsrunde für die Nachfolge des scheidenden Jugendamtsleiters Bruno Pfeifle war kläglich gescheitert, erst das Einschalten einer Personalagentur förderte neben dem bisherigen Amtsvize Heinrich Korn noch weitere Bewerber zu Tage. Im Ausschuss habe dabei insbesondere die Chefin des Karlsruher Jugendamts, Susanne Heynen, eine gute Figur abgegeben, hieß es nach der Sitzung. Außer ihr und Korn bewirbt sich auch noch der gebürtige Sachse Karl-Holger Pethke, derzeit Jugendamtsleiter in Duisburg, um den Job.

Im Hintergrund geht es aber vor allem um die strukturelle Weiterentwicklung des Amts, das mit knapp 3900 Beschäftigten zu den größten Dezernaten der Stadt gehört. Zwar hat sich das Amt unter Pfeifle durchaus auch über die Stadtgrenzen hinaus einen exzellenten Ruf erworben, doch im Rat gibt es unterschiedliche Ansichten darüber, ob nicht einzelne Aufgabenbereiche des Amts umstrukturiert oder gar herausgelöst werden sollten.