Diese Erfahrung machte Danail Obreschkow bei seiner Stellensuche Ende des vergangenen Jahres. „Sehr viele Anzeigen waren so getextet, als würde das Unternehmen nur einen Nobelpreisträger einstellen. Ich hatte den Eindruck, dass die Ansprüche häufig übertrieben formuliert sind und von keinem mir bekannten Menschen erfüllt werden können." Das sagt ein 30-jähriger Mann, der in der Schweiz Physik studiert hat, in Oxford promoviert und dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war. Obreschkow wollte raus aus der Lehre und rein in die Praxis, am liebsten in ein Unternehmen, das forschte. Ein solches suchte er damals vor allem online: auf Jobportalen und Homepages von Firmen.

„Ich hatte immer das Gefühl, dass die Anzeigen eindeutig und klar sind. Es kamen auch nie Begriffe und Formulierungen vor, unter denen ich mir nichts vorstellen konnte." Bei mehreren Vorstellungsgesprächen bestätigte sich die Regel, dass 70 Prozent der Ansprüche erfüllt sein sollen. „Weil es diese Überflieger aus den Stellenanzeigen nicht gibt, hat man als guter Bewerber durchaus reelle Chancen auf solche Jobs." Obreschkow entschied sich für eine Stelle bei TWT in Neuhausen, weil er dort genau das machen kann, was er suchte: industrienahe Forschung. „Die Anzeige war präzise formuliert und deckungsgleich mit dem, was ich zu tun habe."

 

Sprechen Sie "Personaler-Latein"?

„Mit einer Stellenanzeige ist es wie mit dem Arbeitszeugnis: Man kann kaum in wenigen Sätzen zusammenfassen, was ein Mitarbeiter in den vergangenen zehn Jahren gemacht hat oder machen soll", meint Thomas Rübel, Geschäftsführer vom Büro für Berufsstrategie Hesse/Schrader in Berlin. Die Experten des Unternehmens beraten in den Themen Bewerbung, Beruf und Karriere. „In den Offerten werden Dinge nur angetippt, und der Leser soll mit seiner Fantasie daraus seine eigenen Schlüsse ziehen."

Eindeutig ist seiner Meinung nach das Personaler-Latein, das sich in Hard Skills und Soft Skills unterscheiden lässt. Sätze wie „Sie sollten ...", „... das müssen Sie mitbringen" oder „Wenn Sie folgende Voraussetzungen erfüllen ..." sind Soll-Kriterien, um in den engeren Kreis der Bewerberkandidaten aufgenommen zu werden. Weiche Faktoren kennzeichnen die Worte „Wünschenswert ..." oder „Wenn Sie außerdem mitbringen ...". Dafür gibt es Bonuspunkte.

Rübel ist überzeugt, dass man von der Qualität einer Stellenanzeige auf die Qualität des Unternehmens schließen kann - und das am besten mittels einer Anzeige auf der Firmenhomepage, weil die das Unternehmen nichts kostet und es deshalb mehr Platz für die Stellenanzeige nutzt.

Zu hohe Ansprüche?

Diese Erfahrung machte Danail Obreschkow bei seiner Stellensuche Ende des vergangenen Jahres. „Sehr viele Anzeigen waren so getextet, als würde das Unternehmen nur einen Nobelpreisträger einstellen. Ich hatte den Eindruck, dass die Ansprüche häufig übertrieben formuliert sind und von keinem mir bekannten Menschen erfüllt werden können." Das sagt ein 30-jähriger Mann, der in der Schweiz Physik studiert hat, in Oxford promoviert und dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war. Obreschkow wollte raus aus der Lehre und rein in die Praxis, am liebsten in ein Unternehmen, das forschte. Ein solches suchte er damals vor allem online: auf Jobportalen und Homepages von Firmen.

„Ich hatte immer das Gefühl, dass die Anzeigen eindeutig und klar sind. Es kamen auch nie Begriffe und Formulierungen vor, unter denen ich mir nichts vorstellen konnte." Bei mehreren Vorstellungsgesprächen bestätigte sich die Regel, dass 70 Prozent der Ansprüche erfüllt sein sollen. „Weil es diese Überflieger aus den Stellenanzeigen nicht gibt, hat man als guter Bewerber durchaus reelle Chancen auf solche Jobs." Obreschkow entschied sich für eine Stelle bei TWT in Neuhausen, weil er dort genau das machen kann, was er suchte: industrienahe Forschung. „Die Anzeige war präzise formuliert und deckungsgleich mit dem, was ich zu tun habe."

Sprechen Sie "Personaler-Latein"?

„Mit einer Stellenanzeige ist es wie mit dem Arbeitszeugnis: Man kann kaum in wenigen Sätzen zusammenfassen, was ein Mitarbeiter in den vergangenen zehn Jahren gemacht hat oder machen soll", meint Thomas Rübel, Geschäftsführer vom Büro für Berufsstrategie Hesse/Schrader in Berlin. Die Experten des Unternehmens beraten in den Themen Bewerbung, Beruf und Karriere. „In den Offerten werden Dinge nur angetippt, und der Leser soll mit seiner Fantasie daraus seine eigenen Schlüsse ziehen."

Eindeutig ist seiner Meinung nach das Personaler-Latein, das sich in Hard Skills und Soft Skills unterscheiden lässt. Sätze wie „Sie sollten ...", „... das müssen Sie mitbringen" oder „Wenn Sie folgende Voraussetzungen erfüllen ..." sind Soll-Kriterien, um in den engeren Kreis der Bewerberkandidaten aufgenommen zu werden. Weiche Faktoren kennzeichnen die Worte „Wünschenswert ..." oder „Wenn Sie außerdem mitbringen ...". Dafür gibt es Bonuspunkte.

Rübel ist überzeugt, dass man von der Qualität einer Stellenanzeige auf die Qualität des Unternehmens schließen kann - und das am besten mittels einer Anzeige auf der Firmenhomepage, weil die das Unternehmen nichts kostet und es deshalb mehr Platz für die Stellenanzeige nutzt.

„Kriterien dafür, ob sich das Unternehmen Mühe gegeben hat, erkennt der Leser daran, ob in der Anzeige die Bedeutung der Stelle für das Unternehmen erklärt wird, wie der interne Zusammenhang zu anderen Abteilungen ist oder welche Sozialleistungen es bietet und wie es beispielsweise aktiven Umweltschutz betreibt," sagt Rübel.

Nachfragen ist keine Schande

Stellenanzeigen sollen einen Bewerber animieren, sich auf die ausgeschriebene Position zu bewerben. „Was genau zu tun ist, wie der Arbeitsalltag ausschaut, das steht ganz selten in den Anzeigen. Weil Anspruch und Wirklichkeit meilenweit auseinanderliegen, erleben viele einen Berufsschock in der Praxis." Rübel rät dazu, unbedingt nachzufragen, wenn etwas unklar ist. Entweder noch vor dem Schreiben der Bewerbung, spätestens aber beim Vorstellungsgespräch, wenn es denn so weit kommt.

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, umgangssprachlich Antidiskriminierungsgesetz, hat nach Ansicht des Mannes vom Büro für Berufsstrategie dazu geführt, dass Stellenanzeigen weiter verwässert, zudem dem Personaler-Latein Tür und Tor geöffnet wird. „Bevor das Gesetz im August 2006 in Kraft getreten ist, durfte noch eine ,junge, dynamische Ingenieurin für den Vertrieb" ausgeschrieben werden. Heute wird ein Vertriebsmitarbeiter für ein junges, dynamisches Team gesucht."

Das Büro für Berufsstrategie bietet die Überprüfung von Bewerbungsunterlagen als Dienstleistung an. „Mit einem optimierten Lebenslauf steigt die Erfolgsquote deutlich", weiß Rübel.

Zweifelsfrei ist, dass Stellenanzeigen im Internet für die Firmen erste Wahl sind. Nach einer Studie vom Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien vom Januar 2010 schreiben 95 Prozent aller Unternehmen in Deutschland freie Stellen in Online-Jobbörsen, auf der eigenen Website oder in sozialen Netzwerken aus. 85 Prozent nutzen Zeitungen und Fachmagazine. Bei der Umfrage waren Mehrfachnennungen möglich. Daraus lässt sich schließen, dass die Mehrzahl der Firmen mehrere Kanäle nutzt, um Stellenanzeigen zu veröffentlichen.