Ludwigsburg: Susanne Mathes (mat)

Helmut Nitsche kann es. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mit meiner Frau noch einmal einen Urlaub erleben darf“, erzählt er. Seine Frau lebt – im Gegensatz zu ihm – im Heim, in ihrer eigenen Welt. Sie hat Demenz, kann nicht mehr gehen, nicht mehr stehen. „Aber Atmosphäre wirkt sehr stark auf sie. Und Sonne und Wärme hatte sie immer gerne“, sagt der 73-Jährige. „Alleine hätte ich mir so etwas nie zugetraut.“

 

Hildegard Stoll und ihr Mann hatten von ihren Kindern zum 60. Geburtstag eine Mallorca-Reise geschenkt bekommen. Doch er erlitt einen Schlaganfall, das Paar konnte die Reise nie antreten. 24 Jahre ist das her. Die Stolls leben jetzt, auf Hilfe angewiesen, im Spitalhof. Nun darf Hildegard Stoll, die noch nie am Meer war, die Insel doch noch kennenlernen. Ihr Mann kann allerdings nicht mehr mit. Trotzdem: „Ich freue mich, das Land kennenzulernen. Einfach auf die Abwechslung, auf alles“, sagt Hildegard Stoll. „Wenn nicht jetzt“, ergänzt ihre Tochter Brigitte Kempinger, „wann denn dann? Die Gelegenheit muss man beim Schopf packen.“

Das spezielle Reiseprojekt bedarf einer minutiösen Planung

Auch Elisabeth Kern, 83 Jahre, fiebert der Reise entgegen. „Ich werde am Meer flanieren“, malt sie sich die Tage auf Mallorca aus. „Ich bin froh, dass meine Kinder mit der Reise einverstanden waren.“ Gar kein Thema, ergänzt ihr Sohn Matthias Kern: „Die Risiken muss man ausblenden und die Chance nutzen. Von selbst würde man aus Sorge um die Betreuung und Sicherheit nie auf so eine Idee kommen.“ Er erlebt es als „großartig, wie positiv und ohne Ängste“ das Heim das Vorhaben anpacke. Daher habe er keinerlei Bedenken, seine Mutter dem Team anzuvertrauen.

Minutiöse Planung braucht es für das spezielle Reiseprojekt dennoch. Für wen müssen welche Medikamente eingepackt werden? Wie viel Platz werden Windeln und Einlagen im Gepäck einnehmen? Wie viel Taschengeld werden die Reisenden brauchen und wer verwaltet es? Wie werden Rollatoren und Rollstühle transportiert? Fragen wie diese müssen bis ins letzte Detail geklärt sein. Dazu kommt: Der Umzug ins Pflegeheim ist fast immer mit einer Haushaltsauflösung verbunden. Utensilien wie Badeanzüge oder Koffer finden sich also keineswegs mehr automatisch unter den Besitztümern der Heimbewohner. Manches muss noch angeschafft werden.

Umso erleichterter sind die Organisatoren, dass sie doch noch 2400 Euro an Spenden für das rund 10 000 Euro teure Vorhaben bekommen haben. Der Förderverein des Heimes steuert 1500 Euro bei. „So ist es möglich, dass auch Sozialhilfeempfänger mitreisen können“, sagt Patricia O’Rourke. „Das war uns ganz wichtig.“ Denn oft reicht die Rente vorne und hinten nicht für die Finanzierung eines Heimplatzes aus. Für eine Reise schon gar nicht.

„Wenn nicht jetzt“, fragt Brigitte Kempinger, „wann dann?“

Helmut Nitsche kann es. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mit meiner Frau noch einmal einen Urlaub erleben darf“, erzählt er. Seine Frau lebt – im Gegensatz zu ihm – im Heim, in ihrer eigenen Welt. Sie hat Demenz, kann nicht mehr gehen, nicht mehr stehen. „Aber Atmosphäre wirkt sehr stark auf sie. Und Sonne und Wärme hatte sie immer gerne“, sagt der 73-Jährige. „Alleine hätte ich mir so etwas nie zugetraut.“

Hildegard Stoll und ihr Mann hatten von ihren Kindern zum 60. Geburtstag eine Mallorca-Reise geschenkt bekommen. Doch er erlitt einen Schlaganfall, das Paar konnte die Reise nie antreten. 24 Jahre ist das her. Die Stolls leben jetzt, auf Hilfe angewiesen, im Spitalhof. Nun darf Hildegard Stoll, die noch nie am Meer war, die Insel doch noch kennenlernen. Ihr Mann kann allerdings nicht mehr mit. Trotzdem: „Ich freue mich, das Land kennenzulernen. Einfach auf die Abwechslung, auf alles“, sagt Hildegard Stoll. „Wenn nicht jetzt“, ergänzt ihre Tochter Brigitte Kempinger, „wann denn dann? Die Gelegenheit muss man beim Schopf packen.“

Das spezielle Reiseprojekt bedarf einer minutiösen Planung

Auch Elisabeth Kern, 83 Jahre, fiebert der Reise entgegen. „Ich werde am Meer flanieren“, malt sie sich die Tage auf Mallorca aus. „Ich bin froh, dass meine Kinder mit der Reise einverstanden waren.“ Gar kein Thema, ergänzt ihr Sohn Matthias Kern: „Die Risiken muss man ausblenden und die Chance nutzen. Von selbst würde man aus Sorge um die Betreuung und Sicherheit nie auf so eine Idee kommen.“ Er erlebt es als „großartig, wie positiv und ohne Ängste“ das Heim das Vorhaben anpacke. Daher habe er keinerlei Bedenken, seine Mutter dem Team anzuvertrauen.

Minutiöse Planung braucht es für das spezielle Reiseprojekt dennoch. Für wen müssen welche Medikamente eingepackt werden? Wie viel Platz werden Windeln und Einlagen im Gepäck einnehmen? Wie viel Taschengeld werden die Reisenden brauchen und wer verwaltet es? Wie werden Rollatoren und Rollstühle transportiert? Fragen wie diese müssen bis ins letzte Detail geklärt sein. Dazu kommt: Der Umzug ins Pflegeheim ist fast immer mit einer Haushaltsauflösung verbunden. Utensilien wie Badeanzüge oder Koffer finden sich also keineswegs mehr automatisch unter den Besitztümern der Heimbewohner. Manches muss noch angeschafft werden.

Umso erleichterter sind die Organisatoren, dass sie doch noch 2400 Euro an Spenden für das rund 10 000 Euro teure Vorhaben bekommen haben. Der Förderverein des Heimes steuert 1500 Euro bei. „So ist es möglich, dass auch Sozialhilfeempfänger mitreisen können“, sagt Patricia O’Rourke. „Das war uns ganz wichtig.“ Denn oft reicht die Rente vorne und hinten nicht für die Finanzierung eines Heimplatzes aus. Für eine Reise schon gar nicht.

Die junge, quirlige Wohnbereichsleiterin Teodora Kieler wird auf Mallorca keine Nacht durchschlafen können. Trotzdem steht ihr die Vorfreude ins Gesicht geschrieben – für sich selbst und für „ihre“ Schützlinge. „Im Leben“, sagt sie, „ist es nie zu spät, um etwas Schönes zu machen.“