Die Betreiberfamilie Etschmann ist enttäuscht von den Plänen der Stadt und der Allianz, in dem die Sport-Insel keinen Platz findet. Aufgeben möchte die Familie aber nicht, sie sucht weiterhin nach Räumen für den Club.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Vaihingen - Die Pläne des Versicherungskonzerns Allianz für den Neubau seines Firmensitzes an der Heßbrühlstraße sind das Aus für die Sport-Insel. „Während der TSV Georgii Allianz und die anderen Vereine gut aufgefangen wurden, wurde unser Squash Club nicht bedacht“, sagt Astrid Etschmann über das nun vorgestellte Konzept zur Sportnutzung am Schwarzbach, welches die Allianz zusammen mit der Stadt und den ansässigen Vereinen entworfen hat. Zusammen mit ihrer Familie hat Astrid Etschmann die Sport-Insel betrieben, bevor die Räume des Clubs im Oktober 2013 abgebrannt waren. Seither haben Etschmanns versucht, die Squash-Hallen und das Fitnessstudio wieder aufzubauen.

 

Schwierigkeiten mit den bestehenden Bebauungsplänen und mit dem Erbbauberechtigten verhinderten allerdings konkrete Pläne, obwohl die Stadt den Betreibern 2014 zunächst zugesichert hatte, einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan für den Wiederaufbau der Sport-Insel aufzusetzen. „Wir haben drei Jahre lang für den Wiederaufbau gekämpft. In den nun vorgestellten Plänen der Allianz haben wir keinen Platz. Wir sind sehr enttäuscht“, sagt Etschmann. „Die anderen Vereine wurden alle bedacht, aber unser Club ist einfach durchs Raster gefallen.“

Im Gegensatz zum TSV Georgii Allianz, dem Naturheil- und Luftbadverein (NLV), dem Aero Club und dem Tauch-Club hat die Sport-Insel derzeit kein Grundstück am Schwarzbach. Weil der bisherige Erbbauberechtigte einige Fristen versäumt hat, ging das Gelände im Sommer zurück an die Stadt. Der Club, betont Astrid Etschmann, sei nicht nur ein Fitnessstudio. „Die Sport-Insel Stuttgart hat als Squash-Verein angefangen und ist heute einer der größten Squash-Clubs in Baden-Württemberg“, so die Betreiberin. Die Mannschaften des Vereins sind in verschiedenen Ligen von der Kreis- bis hin zur Bundesliga erfolgreich. Die erste Mannschaft der Sport-Insel Stuttgart belegt derzeit den zweiten Tabellenplatz in der Bundesliga Herren Süd.

Die Suche nach Räumen für die Squasher ist schwierig

Die Squasher der Sport-Insel sind seit dem Brand in Böblingen untergekommen. „Das ist nicht optimal. Die Spieler müssen teilweise lange Fahrtwege auf sich nehmen, um zum Trainingsort zu gelangen“, sagt Etschmann. „Und es ist einfach nicht die Insel, die es hier war.“ Dennoch sei man froh, im „Pink Power“ Unterschlupf gefunden zu haben.

„Wir haben uns bemüht, anderswo Platz zu finden“, sagt die Betreiberin. Man habe das Gespräch mit den umliegenden Vereinen gesucht, sei jedoch abgelehnt worden. „Es ist nicht einfach, eine geeignete Halle zu finden“, sagt die Betreiberin. Denn die Squasher benötigten eine Raumhöhe von sechs Metern, um ihren Sport ausüben zu können. Zudem sollte die Halle sowohl gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden sein als auch über ausreichend Parkplätze verfügen, sagt Etschmann.

„Wir haben noch nicht aufgegeben“

Die Familie hatte ebenfalls versucht, in den Plänen der Allianz Räume für den Club zu bekommen. Dem Versicherer möchten Etschmanns allerdings nicht die Schuld am Aus der Sport-Insel zuweisen. „Wir waren von Anfang an im persönlichen Kontakt mit der Allianz. Die Mitarbeiter waren immer sehr nett, sehr korrekt zu uns“, sagt Astrid Etschmann. Dass in dem nun vorgestellten Konzept zur Sportnutzung am Schwarzbach kein Platz für die Sport-Insel bleibt, sei nicht die Schuld des Versicherers. „Die Allianz hat eben auch nur begrenzt Platz genehmigt bekommen, und da blieb einfach kein Raum für uns“, sagt Etschmann. Sie nergänzt: „Die Hoffnung war da, dass wir im Rahmen der Allianz-Pläne bedacht werden. Die Entscheidung jetzt ist ein harter Schlag für uns.“

Die Betreiberfamilie möchte allerdings weiterhin versuchen, die Sport-Insel in irgendeiner Form wieder aufzubauen. „Wir haben noch nicht aufgegeben“, sagt Astrid Etschmann. Man suche weiterhin das Gespräch mit anderen Vereinen, um geeignete Räume zu finden. „Wir versuchen alles. Wir wollen bei all den Niederschlägen weiter nach vorne schauen. Vielleicht tut sich ja irgendwo ein Türchen auf“, wünscht sich Astrid Etschmann.