Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Mehr Konzerte und weniger Publikum verträgt sich nicht so gut, auch in Stuttgart nicht. Wenn Popnotpop künftig keine Clubgigs mehr veranstaltet, fällt das auch unter das Stichwort Marktbereinigung: dann halten eben die durch, die ihre Clubkonzerte mit finanziell erfolgreichen Großveranstaltungen oder öffentlichen Fördergeldern querfinanzieren können.

 

Neben den Finanzen ist der sich wandelnde Publikumsgeschmack eine Herausforderung – selbst für stilsichere Booker wie Steim und Puscher, die ja längst nicht mehr auf Gitarrenmusik beschränkt sind. „Wenn ich Songs auflege, die vor drei Jahren der absolute Dancefloor-Killer waren, kommen garantiert Besucher zu mir und wünschen sich ‚was Bekanntes’“, erzählt der DJ. Sich ein treues Publikum zu erspielen ist besonders für jene Bands schwierig, die mit dem Geschmack der Zeit gehen.

Promo ist besser als Besprechungen

Zumal die von der Musikpresse als hip bezeichneten Acts nicht unbedingt die Hipster in Stuttgart auf die Konzerte locken: „Nur weil eine Band in den Magazinen viel besprochen wird, heißt das noch lange nicht, dass viele Leutezum Konzert kommen“, sagt Hannes Steim. Radiohits und Facebook-Werbung helfen, kosten aber Geld.

Hannes Steim fallen noch mehr Clubgigs aus dem zurückliegenden Jahr ein, die viel mehr Besucher vertragen hätten: die Auftritte von Karl Bartos in den Wagenhallen oder vom House-Produzent Stimming mit der Trijo Urban Session im Bix zum Beispiel. „Im Rocker 33 hätte Stimming 1000 Leute gezogen – so waren es dreißig, vielleicht vierzig“, erinnert sich Hannes Steim. Die coolen Kids hören heute eben Electro, und der funktioniert im großen Rahmen besser als im kleinen. Vielleicht braucht das Konzept „Clubkonzert“ einfach mal eine Verschnaufpause?

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Mit dem Indie-Rock verbreitete sich auch das Modell Clubkonzert inflationär – weil zur selben Zeit Napster und Co. den Plattenverkäufen zusetzten, mussten Bands eben mehr live spielen, um über die Runden zu kommen. Damals wie heute passt Indie-Rock am besten zu kleinen Konzertclubs. Weil in diesem Bereich aber irgendwann „nicht mehr viel Neues passiert ist“, hat nicht nur Hannes Steim seine Partyreihe eingestellt – das Publikum strömt auch nicht mehr so begeistert zu Gitarrenkonzerten im kleinen Rahmen.

Stichwort Marktbereinigung

Mehr Konzerte und weniger Publikum verträgt sich nicht so gut, auch in Stuttgart nicht. Wenn Popnotpop künftig keine Clubgigs mehr veranstaltet, fällt das auch unter das Stichwort Marktbereinigung: dann halten eben die durch, die ihre Clubkonzerte mit finanziell erfolgreichen Großveranstaltungen oder öffentlichen Fördergeldern querfinanzieren können.

Neben den Finanzen ist der sich wandelnde Publikumsgeschmack eine Herausforderung – selbst für stilsichere Booker wie Steim und Puscher, die ja längst nicht mehr auf Gitarrenmusik beschränkt sind. „Wenn ich Songs auflege, die vor drei Jahren der absolute Dancefloor-Killer waren, kommen garantiert Besucher zu mir und wünschen sich ‚was Bekanntes’“, erzählt der DJ. Sich ein treues Publikum zu erspielen ist besonders für jene Bands schwierig, die mit dem Geschmack der Zeit gehen.

Promo ist besser als Besprechungen

Zumal die von der Musikpresse als hip bezeichneten Acts nicht unbedingt die Hipster in Stuttgart auf die Konzerte locken: „Nur weil eine Band in den Magazinen viel besprochen wird, heißt das noch lange nicht, dass viele Leutezum Konzert kommen“, sagt Hannes Steim. Radiohits und Facebook-Werbung helfen, kosten aber Geld.

Hannes Steim fallen noch mehr Clubgigs aus dem zurückliegenden Jahr ein, die viel mehr Besucher vertragen hätten: die Auftritte von Karl Bartos in den Wagenhallen oder vom House-Produzent Stimming mit der Trijo Urban Session im Bix zum Beispiel. „Im Rocker 33 hätte Stimming 1000 Leute gezogen – so waren es dreißig, vielleicht vierzig“, erinnert sich Hannes Steim. Die coolen Kids hören heute eben Electro, und der funktioniert im großen Rahmen besser als im kleinen. Vielleicht braucht das Konzept „Clubkonzert“ einfach mal eine Verschnaufpause?

Mehr zum Pop in der Region Stuttgart gibt's auf kopfhoerer.fm - auch bei Facebook.