Chris Cacavas kam mit der Vorstellung nach Deutschland, dass er hier als Musiker genügend Geld verdienen könne, um seine Familie zu ernähren. Das erwies sich schnell als Irrtum. „Stuttgart“, sagt er, „hat eine viel größere Musikszene als Karlsruhe, aber ich kenne mich dort nicht aus. Und in Berlin ist die Konkurrenz enorm.“ Unwohl fühlt er sich in Karlsbad nicht - aber er ist auch nicht zufrieden. Vor allem mit sich selbst. Er ist Musiker und er weiß: Die Musik spielt anderswo. Er hat als Koch gearbeitet, als Verkäufer in einem Bioladen; er war bei einen Klavierbauer angestellt, und er gibt sporadisch Unterricht in Gitarre und Englisch. „Unser Sohn ist jetzt 16“, sagt er. „Wir haben uns überlegt, in die Staaten zurückzuziehen, frühestens in zwei Jahren. Aber das kommt für uns nicht wirklich in Frage. Ich bin nun schon seit 14 Jahren hier. Ich habe dort nichts mehr.“

 

Viele seiner alten Weggefährten sind noch gut im Geschäft, auch in Deutschland. Auch das weiß Chris Cacavas. „Irgendwie“, sagt er, „habe ich einfach nicht mehr die Geduld, mich mit all dem, was dazu gehört, auseinanderzusetzen. Das Geschäft mit der Musik war niemals meine Stärke, aber ich hatte immer Leute um mich herum, die damit gut zurecht kamen. Als die plötzlich weg waren, wusste ich nicht mehr, was ich tun sollte.“

Das Teufelsalbum entstand in Italien

„Love’s been discontinued“, das Album mit neuen Songs, das er 2009 einspielte, erschien bei Blue Rose in Abstatt bei Heilbronn. Sein jüngstes Album „Me and the Devil“ jedoch konnte Chris Cacavas weder an Blue Rose noch an Glitterhouse verkaufen. „Das ist schade“, sagt er. „Es ist eine schöne Platte geworden, ganz wunderbare Americana; sie rockt, hat aber auch eine sanfte Seite.“ Und „Me and the Devil“ hat eine besondere Geschichte. Zum ersten Mal schrieb Chris Cacavas alle Songs gemeinsam mit einem anderen Musiker, dem Italiener Edward Abbiati. Beide saßen im Garten, dieses Mal in Italien, nahe Mailand, und spielten Gitarre. „Es war Sommer, es war verdammt heiß. Jeder hatte ein bisschen etwas vorbereitet, aber das meiste haben wir zusammen geschrieben. Das hat hervorragend funktioniert.“

Die Suche nach einem Tonstudio allerdings wurde zum Abenteuer. Schließlich fanden die Musiker eine große, entlegene, verwahrloste Scheune in Norditalien. Rainer Lolk, Toningenieur aus Ludwigsburg, kam mit einem ganzen Wagen voller Equipment, um in dem maroden Gebäude aufzunehmen: „Wir konnten die ganze Nacht spielen. Dort war niemand, den das störte. Nur ein Schlagzeuger fehlte uns noch.“ Winston Watson, ein alter Freund aus Tuscon, übernahm den Part schließlich. Watson ist der aktuelle Tour-Schlagzeuger von Bob Dylan.

„Me and the Devil“ erschien in Italien, England, Holland, bei kleinen Labels in Schweden und den USA. In Deutschland vertreibt Chris Cacavas das Album selbst. Dass das Album hier ganz ohne Resonanz blieb, findet er traurig: „Ich habe viel von mir selbst und meiner Zeit investiert“, sagt er. „Es kommt nichts zurück. Aber ich bin nicht der Typ, der leicht aufgibt. Ich sehe mich selbst immer noch als jemanden, der zur Musik zurückkehren wird. Wenn ich spiele, dann liebe ich das so sehr wie früher.“

Chris Cacavas kam mit der Vorstellung nach Deutschland, dass er hier als Musiker genügend Geld verdienen könne, um seine Familie zu ernähren. Das erwies sich schnell als Irrtum. „Stuttgart“, sagt er, „hat eine viel größere Musikszene als Karlsruhe, aber ich kenne mich dort nicht aus. Und in Berlin ist die Konkurrenz enorm.“ Unwohl fühlt er sich in Karlsbad nicht - aber er ist auch nicht zufrieden. Vor allem mit sich selbst. Er ist Musiker und er weiß: Die Musik spielt anderswo. Er hat als Koch gearbeitet, als Verkäufer in einem Bioladen; er war bei einen Klavierbauer angestellt, und er gibt sporadisch Unterricht in Gitarre und Englisch. „Unser Sohn ist jetzt 16“, sagt er. „Wir haben uns überlegt, in die Staaten zurückzuziehen, frühestens in zwei Jahren. Aber das kommt für uns nicht wirklich in Frage. Ich bin nun schon seit 14 Jahren hier. Ich habe dort nichts mehr.“

Viele seiner alten Weggefährten sind noch gut im Geschäft, auch in Deutschland. Auch das weiß Chris Cacavas. „Irgendwie“, sagt er, „habe ich einfach nicht mehr die Geduld, mich mit all dem, was dazu gehört, auseinanderzusetzen. Das Geschäft mit der Musik war niemals meine Stärke, aber ich hatte immer Leute um mich herum, die damit gut zurecht kamen. Als die plötzlich weg waren, wusste ich nicht mehr, was ich tun sollte.“

Das Teufelsalbum entstand in Italien

„Love’s been discontinued“, das Album mit neuen Songs, das er 2009 einspielte, erschien bei Blue Rose in Abstatt bei Heilbronn. Sein jüngstes Album „Me and the Devil“ jedoch konnte Chris Cacavas weder an Blue Rose noch an Glitterhouse verkaufen. „Das ist schade“, sagt er. „Es ist eine schöne Platte geworden, ganz wunderbare Americana; sie rockt, hat aber auch eine sanfte Seite.“ Und „Me and the Devil“ hat eine besondere Geschichte. Zum ersten Mal schrieb Chris Cacavas alle Songs gemeinsam mit einem anderen Musiker, dem Italiener Edward Abbiati. Beide saßen im Garten, dieses Mal in Italien, nahe Mailand, und spielten Gitarre. „Es war Sommer, es war verdammt heiß. Jeder hatte ein bisschen etwas vorbereitet, aber das meiste haben wir zusammen geschrieben. Das hat hervorragend funktioniert.“

Die Suche nach einem Tonstudio allerdings wurde zum Abenteuer. Schließlich fanden die Musiker eine große, entlegene, verwahrloste Scheune in Norditalien. Rainer Lolk, Toningenieur aus Ludwigsburg, kam mit einem ganzen Wagen voller Equipment, um in dem maroden Gebäude aufzunehmen: „Wir konnten die ganze Nacht spielen. Dort war niemand, den das störte. Nur ein Schlagzeuger fehlte uns noch.“ Winston Watson, ein alter Freund aus Tuscon, übernahm den Part schließlich. Watson ist der aktuelle Tour-Schlagzeuger von Bob Dylan.

„Me and the Devil“ erschien in Italien, England, Holland, bei kleinen Labels in Schweden und den USA. In Deutschland vertreibt Chris Cacavas das Album selbst. Dass das Album hier ganz ohne Resonanz blieb, findet er traurig: „Ich habe viel von mir selbst und meiner Zeit investiert“, sagt er. „Es kommt nichts zurück. Aber ich bin nicht der Typ, der leicht aufgibt. Ich sehe mich selbst immer noch als jemanden, der zur Musik zurückkehren wird. Wenn ich spiele, dann liebe ich das so sehr wie früher.“

Auf Tour mit Steve Wynn

Oft steht er nun mit der Krautrock-Band L.A. Sued in kleinen Clubs und bei Festivals auf der Bühne. Im Mai feierte er seinen 55. Geburtstag, im Oktober will er mit Edward Abbiati auf Tour gehen, in Italien, nicht in Deutschland. Und Songs schreibt er noch immer: „Ich habe niemals für ein bestimmtes Publikum geschrieben“, sagt er. „Ich wollte immer das spielen, was mich glücklich macht, herausfinden, was das ist. Ich sollte meine Gitarre wieder öfter in die Hand nehmen. Dort hängt sie und wartet auf mich!“ Lange muss sie nicht mehr warten, denn Cacavas geht mit Steve Wynn auf Tournee, nachdem dieser das neue Album von Dream Syndicate abgeschlossen hat. „Das Album klingt großartig“, meint Chris Cacavas. „Und ich freue mich darauf, bei der Tour dabei zu sein!“