Bereits seit 40 Jahren werden an der Michael-Bauer-Schule Kinder mit Förderbedarf unterrichtet. Im Moment besuchen rund 100 Förderkinder und mehr als 600 Regelkinder die Waldorfschule. Kinder, die im Förderzug aufgenommen werden, dürfen nicht geistig behindert sein. „Sie müssen ein gewisses Maß an Lernfähigkeit mitbringen“, sagt Ingeborg Rysavy. Der Lernprozess darf langsam voran gehen, aber er darf nicht stagnieren. Bis zur neunten Klasse können sie den Förderzug besuchen, wenn sie vorher nicht in den Regelzug wechseln.

 

Durch kleine Klassen können die Lehrer individuell auf die Probleme der Förderschüler eingehen; zusätzliche Angebote wie Heileurythmie oder Legasthenikerförderung werden in enger Zusammenarbeit mit der Schulärztin, den Klassenlehrern und den Eltern ermöglicht. Dadurch, dass es neben dem Förderzug immer einen Regelklassenzug gibt, können die Schüler jederzeit wechseln – bei Bedarf auch mitten im Schuljahr. „Gerade für die Eltern ist es wichtig, dass einem Kind im A-Klassen-Zug trotzdem alle Wege offen stehen“, sagt Ellen Gaiser, die Sprecherin der Schule, und ergänzt: „Die Kinder dürfen hier langsam beginnen, sich Zeit lassen mit der Entwicklung.“

Verstehen ist das Wichtigste für ein soziales Miteinander

Dabei liegen für die Pädagogen die Vorteile des Inklusionskonzeptes der Schule auf der Hand. Die Förderkinder haben durch schulinterne Projekte – wie zum Beispiel den Zirkus, gemeinsame Feste und Begegnungen auf dem Schulhof, im Hort, oder der Kernzeit – ständig Kontakt zu den Regelkindern. Auch die Regelschüler lernen das soziale Miteinander. Sie erfahren, dass es Kinder gibt, die ein wenig anders sind: mal laut in der S-Bahn, wenn es eigentlich nicht angebracht scheint, oder auch mal zu leise. „Hier sind wir gefragt. Wir müssen den Kindern erklären, warum das so ist“, sagt Ingeborg Rysavy. „Der Herzschlag der Schule ist einfach ein wenig langsamer.“

Ein fleißiger Bursche, der das Herz am rechten Fleck hat

Ortswechsel: bei Bennet zu Hause – auf dem Gelände der Eselsmühle – zeigt sich, dass es neben dem Einmaleins noch mehr gibt. Bennet hat nämlich nicht nur kleine Schwächen, sondern auch große Stärken. „Bennet ist brutal fleißig“, sagt seine Mutter Nathalie Barthels stolz. Andere Kinder in seinem Alter spielen, der Zehnjährige „schafft“. Egal, wo es auf dem Hof etwas zu tun gibt, hilft Bennet. Technische Zusammenhänge begreift er schnell, gegenüber anderen zeigt er sich sozial und voll Herzenswärme und sein Orientierungssinn ist spitze. Sein künftiger Chef kann sich glücklich schätzen, sagen die Eltern.

Quasi um die Worte seiner Mutter zu bestätigen, kommt Bennet um die Ecke, den Rasenmäher im Schlepptau und meint: „Ich hab die Wiese hinterm Haus gemäht.“

Beim Seilhüpfen das Einmaleins lernen

Im Klassenzimmer ist nach dem gemeinsamen Singen das Rechnen an der Reihe. Rechnen und lesen sind nicht Bennets Stärken; aber er kämpft sich tapfer durch. „Typisch für die Waldorfpädagogik ist das Lernen in der Bewegung“, sagt die Klassenlehrerin Ingeborg Rysavy. Deshalb lernen die Schüler das Einmaleins nicht nur auswendig: Sie hüpfen mit dem Springseil, werfen sich Bälle zu und singen die Zahlenfolgen. Zwei Klassenkameraden schwingen das Springseil und Bennet hüpft. Die Denkfalte auf der Stirn des Zehnjährigen ist unbegründet. Die Zweierreihe klappt heute problemlos. Für die Dreierreihe prellt er einen Ball. Drei, sechs, neun. Es läuft.

Über individuelle Betreuung und das soziale Miteinander

Bereits seit 40 Jahren werden an der Michael-Bauer-Schule Kinder mit Förderbedarf unterrichtet. Im Moment besuchen rund 100 Förderkinder und mehr als 600 Regelkinder die Waldorfschule. Kinder, die im Förderzug aufgenommen werden, dürfen nicht geistig behindert sein. „Sie müssen ein gewisses Maß an Lernfähigkeit mitbringen“, sagt Ingeborg Rysavy. Der Lernprozess darf langsam voran gehen, aber er darf nicht stagnieren. Bis zur neunten Klasse können sie den Förderzug besuchen, wenn sie vorher nicht in den Regelzug wechseln.

Durch kleine Klassen können die Lehrer individuell auf die Probleme der Förderschüler eingehen; zusätzliche Angebote wie Heileurythmie oder Legasthenikerförderung werden in enger Zusammenarbeit mit der Schulärztin, den Klassenlehrern und den Eltern ermöglicht. Dadurch, dass es neben dem Förderzug immer einen Regelklassenzug gibt, können die Schüler jederzeit wechseln – bei Bedarf auch mitten im Schuljahr. „Gerade für die Eltern ist es wichtig, dass einem Kind im A-Klassen-Zug trotzdem alle Wege offen stehen“, sagt Ellen Gaiser, die Sprecherin der Schule, und ergänzt: „Die Kinder dürfen hier langsam beginnen, sich Zeit lassen mit der Entwicklung.“

Verstehen ist das Wichtigste für ein soziales Miteinander

Dabei liegen für die Pädagogen die Vorteile des Inklusionskonzeptes der Schule auf der Hand. Die Förderkinder haben durch schulinterne Projekte – wie zum Beispiel den Zirkus, gemeinsame Feste und Begegnungen auf dem Schulhof, im Hort, oder der Kernzeit – ständig Kontakt zu den Regelkindern. Auch die Regelschüler lernen das soziale Miteinander. Sie erfahren, dass es Kinder gibt, die ein wenig anders sind: mal laut in der S-Bahn, wenn es eigentlich nicht angebracht scheint, oder auch mal zu leise. „Hier sind wir gefragt. Wir müssen den Kindern erklären, warum das so ist“, sagt Ingeborg Rysavy. „Der Herzschlag der Schule ist einfach ein wenig langsamer.“

Ein fleißiger Bursche, der das Herz am rechten Fleck hat

Ortswechsel: bei Bennet zu Hause – auf dem Gelände der Eselsmühle – zeigt sich, dass es neben dem Einmaleins noch mehr gibt. Bennet hat nämlich nicht nur kleine Schwächen, sondern auch große Stärken. „Bennet ist brutal fleißig“, sagt seine Mutter Nathalie Barthels stolz. Andere Kinder in seinem Alter spielen, der Zehnjährige „schafft“. Egal, wo es auf dem Hof etwas zu tun gibt, hilft Bennet. Technische Zusammenhänge begreift er schnell, gegenüber anderen zeigt er sich sozial und voll Herzenswärme und sein Orientierungssinn ist spitze. Sein künftiger Chef kann sich glücklich schätzen, sagen die Eltern.

Quasi um die Worte seiner Mutter zu bestätigen, kommt Bennet um die Ecke, den Rasenmäher im Schlepptau und meint: „Ich hab die Wiese hinterm Haus gemäht.“