Die Post-Beschäftigten in Göppingen protestieren gegen die hohe Zahl befristeter Arbeitsverhältnisse. Die Post wehrt sich jetzt vor dem Arbeitsgericht.

Erneut haben Mitarbeiter der Postniederlassung Göppingen gegen die hohe Zahl prekärer Arbeitsverhältnisse bei der Deutschen Post protestiert. Nach Angaben von Betriebsräten arbeiten im Einzugsbereich der Niederlassung derzeit rund 1100 Kollegen mit befristeten Verträgen, darunter sollen sich rund 500 Aushilfskräfte für das Weihnachtsgeschäft befinden.

 

Erstmaliges Verfahren vor dem Arbeitsgericht

Vor dem Göppinger Arbeitsgericht forderten die Postbeschäftigten auf Transparenten eine faire statt prekärer Beschäftigung sowie „Entfristung jetzt“. Der Anlass für den Protest ist nach Angaben der Gewerkschaft Verdi ein Verfahren, bei dem die Deutsche Post vor dem Arbeitsgericht eine sogenannte Zustimmungsersetzung erstreiten will. Damit könnte die Post die im Betriebsverfassungsgesetz vorgeschriebene Mitwirkung des Betriebsrats bei personellen Maßnahmen umgehen, sagte der Betriebsratsvorsitzende der Göppinger Postniederlassung, Andreas Springer-Kieß. Ins Rollen gekommen ist das laut Springer-Kieß am Standort Göppingen erstmalige Verfahren durch die Haltung des Betriebsrats, dem Arbeitgeber die Zustimmung zu versagen, weitere 26 Mitarbeiter erneut nur befristet einzustellen.

2013 seien noch 100 Kollegen entfristet worden

Während es in früheren Jahren üblich gewesen sei, Mitarbeiter nach zwei- bis dreijähriger befristeter Beschäftigung endlich zeitlich unbegrenzt anzustellen, werde momentan niemand von den rund 150 in Frage kommenden befristet beschäftigten Kollegen entfristet. Im vergangenen Jahr seien es noch 100 Entfristungen gewesen, sagte Springer-Kieß.