Der zweite Teil nach der Pause, der nur wenige Minuten währt, gehört dem Bühnenbildner und Künstler Martin Eder, der auch für die Musik verantwortlich zeichnet. Er hat eine Installation entworfen, die sich auch auf jeder Ausstellung gut machte, eine Endzeitvision: ein Autowrack, umhüllt von viel Kunstnebel, einen überdimensionalen Lumpenballen, der im Gegenlicht über der mit Wasser überfluteten Bühne langsam hoch gezogen wird. Dann, nach einer kurzen Blendung des Publikums durch Scheinwerfer: heutige Menschen, die unbewegt knöcheltief im Wasser stehen. Aus dem Orchestergraben kriechen, mühsam und erschöpft, Figuren aus dem vorangegangenen Spiel. Dazu ein Text der Hamburger Rockgruppe Tocotronic: „Drüben auf dem Hügel möcht ich sein.“ Irgendwie scheint Petras Wilhelm Raabe nicht so recht zu trauen. Am Ende wird es immer wieder Pop.

 

Mit der Öffnung des Theaters für den Zwischenbereich der Installation, wie man sie schon vor Jahrzehnten bei Wolf Vostell oder Duane Hanson sehen konnte, und diversen Einlagen nähert sich Armin Petras einmal mehr dem Varieté, der Nummernrevue. Der bedeutende russische Schriftsteller und Literaturtheoretiker Viktor Schklowski schrieb einmal: „Das Lebendigste in der zeitgenössischen Kunst sind der Aufsatzband und das Varietétheater, das auf die einzelnen Nummern, nicht auf deren Verbindendes setzt.“ Das war 1923. Ist das nun neu wie eine Zuckerfabrik oder alt wie eine Mühle?