Ulrich Wiggers Inszenierung von Schillers „Kabale und Liebe“ am Alten Schauspielhaus verweigert sich aktuellen Regietrends, macht aber auch das Museale sichtbar.

Luise liebt Ferdinand, und Ferdinand liebt Luise. Doch vor 240 Jahren ist eine innige Beziehung zwischen einer Bürgerstochter und einem jungen Adeligen praktisch unmöglich. Ferdinand soll nach dem Willen seines Vaters, des Präsidenten von Walter, Lady Milford, die Mätresse des Fürsten heiraten, um den Einfluss des Alten am Hof zu stärken. Und auch Luises Vater, der Musiker Miller, hält nichts von der Schwärmerei seiner Tochter. Die Liebenden selbst könnten mit ihren Gefühlen die Welt aus den Angeln heben, gegen die politischen Interessen und Intrigen ihrer Zeitgenossen kommen sie aber nicht an.