Nach dem 2:6 von Bremen ist der VfB Stuttgart eines der Hauptthemen der deutschen Sportpresse. Lange hat man sich nicht mehr so intensiv mit dem Deutschen Meister von 2007 befasst. Der Tenor: der Sturz in die Zweitklassigkeit steht bevor.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Stuttgart - Wer schlecht spielt und mit 2:6 untergeht wie der VfB Stuttgart am Montagabend im Bundesligaspiel bei Werder Bremen, dem sind auch die Häme der deutschen Sportpresse sicher. „VfB Stuttgart baut Eigentor-Rekord aus“, titelt etwa das Fußball-Internetportal „Transfermarkt.de“ angesichts der Tatsache, dass der Innenverteidiger Federico Barba mit seinem verunglückten Kopfball zum 1:2 bereits als siebter Stuttgarter Spieler in dieser Saison ins eigene Netz traf. Das ist nämlich einsame Spitze in der Liga: Auf dem zweiten Platz rangiert der FSV Mainz mit fünf Eigentoren. Doch auch andere Medien lassen kein gutes Haar an den Stuttgartern.

 

„Wo Robin Dutt ist, ist unten“

„Stuttgart in Dutt und Asche – wo Robin Dutt ist, ist unten“, urteilt derweil die „Bild“-Zeitung über den Sportvorstand des Vorletzten der Fußball-Bundesliga, der im schlimmsten Fall bereits am Samstag nach der Heimpartie gegen die Mainzer zwar nicht formal, aber faktisch direkt abgestiegen sein kann. Dann nämlich, wenn der VfB gegen den FSV verliert und zeitgleich Darmstadt in Berlin, Frankfurt gegen Dortmund und Bremen in Köln gewinnen sollten. Aufgrund des schlechten Torverhältnisses des VfB würde in diesem Fall nur noch ein hoher Sieg im letzten Saisonspiel am 14. Mai beim VfL Wolfsburg sowie ein Ausrutscher von mindestens einem Konkurrenten weiter helfen.

Dem Abgrund ganz nah

„Immun gegen alle Rettungsversuche. Der VfB hat sich zu lange in Sicherheit gewähnt – jetzt ist der Absturz in Liga zwei kaum noch zu verhindern“, schreibt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ über den VfB in der Dauerkrise, einen Club, der seit dem November 2013 in der Bundesliga nicht mehr auf einem einstelligen Tabellenplatz stand. „Es geschah an einem Montag“, urteilt die „Süddeutsche Zeitung“ – und schreibt weiter: „Malade Spieler, die poröse Abwehr der Liga: Beim VfB Stuttgart schwindet nach der Bremen-Pleite der Glaube daran, den Klassenverbleib zu schaffen.“ Die „Welt“ stellt hingegen fest: „Die Bremer warfen sich mit Hingabe in jeden Zweikampf und überrollten die hoffnungslos überforderten Stuttgarter.“

Die Ulmer „Südwestpresse“ schreibt derweil in einer Glosse: „Die Stuttgarter hatten schlichtweg nur das Pech, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Nein, gemeint sind damit nicht die paar Tage auf Malle. Es geht um den einen Tag in Bremen. Dummerweise gibt’s Ballermänner überall auf der Welt. Am Montag haben die Stuttgarter sie nicht umgehen können und bekamen einen Sixpack eingeschenkt.“