Göppingen - Im Kehrwochenländle geht’s nun mal nicht ohne Kehrmaschine am Umzugsende. Wenn das aber so ist, dann entspricht es gewiss nicht dem Wunsch der Narren, dass ihre Hinterlassenschaften gleich nach der Sause weggefegt werden. Schließlich scheint es sonst sehr wohl ein Recht auf kollektives Verschmutzen öffentlicher Straßen zu geben, zumal in Göppingen. Sonst hätte man auf alle Feuerwerkskörper, die jüngst an Silvester in den Himmel flogen und die dann ausgebrannt auf dem Boden herumlagen, eine Sondersaubermachsteuer erheben müssen. Und wer zahlt eigentlich, wenn der Kehrbert nach dem Maientag seine Runden dreht?

 

Klar, der Maientag ist eine Traditionsveranstaltung in der Stadt, die Fasnacht nicht. Doch wäre auch das Kinderfest niemals 350 Jahre alt geworden, wenn die anschließende Straßenreinigung auf den Schuletat angerechnet worden wäre. Hier wird mal wieder mit zweierlei Maß gemessen. Deshalb lautet der Narrenspruch zu diesem Jahr: Konfettibeseitigung auf Stadtkosten. Besser noch: die Stadt wartet mit dem Kehraus bis zur nächsten offiziellen Kehrwoche des Bauhofs. Dann kann auch das wackere Häuflein Narren in der hiesigen Diaspora noch einige Tage länger beim Waten durch Konfetti glückselig sein. Eberhard Wein