Bei Apple ist der Lack ab. Wann bitteschön ist dem Publikum zuletzt der Mund vor Staunen offen gestanden als der Tech-Konzern aus dem Silicon Valley eine Neuerung verkündet hat? Die heutigen Schüler werden sich schon kaum mehr daran erinnern können – so lange ist das her.

 

Längst geben andere den Takt der Moderne vor: Facebook vernetzt die Welt, Tesla behauptet, die Mobilität neu erfinden zu wollen. Amazon schickt uns alles, was es auf dem Planeten gibt, nach Hause und fliegt nebenbei ins All. Und Apple? Mal ehrlich: das Unternehmen ist eine langweilige Couchkartoffel geworden, im Biedermeier gefangen. Früher hat Steve Jobs einmal im Jahr das nächste große Ding präsentiert, und alle schauten gebannt zu – beinahe wie beim ersten Auftritt eines nach dem Konklave gewählten Papstes. Die Magie ist erloschen. Steve Jobs Nachfolger heißt, Moment: Tim. Nachname leider gerade vergessen.

Apple lebt vom Design, aber Apple lebt auch von Beginn an vom Sex-Appeal, dank eines neuen Apple-Produkts zum Club der Revolutionäre zu gehören. Zu den Eingeweihten. Zum inneren Zirkel. Doch heute kann jedes koreanische oder chinesische Handy, was das iPhone kann. Warum sollte man also für einen Smartphone-Volvo künftig den Preis eines Porsches bezahlen?