H&M schon lange, kürzlich Reserved, jetzt Uniqlo, bald Primark: Die Königstraße in Stuttgart scheint für global agierende Textilketten eine attraktive Adresse zu sein, und das ist eine gute Nachricht! Denn eines ist gewiss: Der Wandel im Handel ist in vollem Gange. Dass es dem individuellen Einzelhändler mit nur einer Filiale immer schwerer fällt, sich an der ersten Adresse der Landeshauptstadt zu behaupten, ist zwar bedauerlich, aber wer wollte sich diesem globalen Trend entgegenstemmen? Der Kunde entscheidet am Ende, wo er sein Geld lässt.

 

Hier entlang: wie die Uniqlo-Eröffnung im Netz gesehen wird.

Mit Bekleidung ist schlicht nur noch im oberen Segment (Breuninger) oder mit günstig hergestellter Massenware aus Fernost (Primark und Co.) Geld zu verdienen. Individuelle Mode, gerne auch ökologisch bewegt, hat ihre Nischen, aber mehr eben nicht. Dies gilt auch für viele andere Branchen. Ein Ladenmix aus individuellen Anbietern an der ersten Straße einer Stadt ist nicht zukunftsfähig. Ihr einzigartiges Gepräge bekommt eine Einkaufsstraße heute weniger durch die Händler, sondern mehr durch ein attraktives Gesamtambiente.

Das Leben wird an der Königstraße weiter pulsieren

Und da hat die Königstraße mit Königsbau, Schlossplatz und weitverzweigter Fußgängerzone nebst zahlreichen gastronomischen und kulturellen Angeboten in Laufnähe eine ganze Menge zu bieten. Offenbar so viel, dass es sich sogar für Ketten wie Primark und Reserved, die bereits im Milaneo vertreten sind, immer noch lohnt, mit einer weiteren Filiale nur wenige Hundert Meter weiter an die Fußgängerzone zu ziehen. Und mit ihrem modischen Angebot locken sie junges Publikum in die Stadt. Den Machern, denen die Stuttgarter Innenstadt am Herzen liegt, kann das nur recht sein, denn dann bleibt die Kaufkraft in der Stadt. An der Königstraße wird das Leben weiter pulsieren – nur eben anders.