Keine Frage: Es hat sich in den vergangenen zehn Jahren viel getan. In Ditzingen und in vielen anderen Kommunen der Region. Kitaplätze waren über Jahrzehnte Mangelware und politisch nicht opportun, seit der frühere Ministerpräsident Günther Oettinger die CDU zum Umdenken gebracht hat und bundesweit ein Rechtsanspruch durchgesetzt wurde, gab es eine kleine Revolution in Sachen Kinderbetreuung. Dies führt dazu, dass bei mancher Kommune jeder dritte Angestellte eine Erzieherin ist.

 

Die Schattenseite sind enorme Kosten, die auf Städte und Gemeinden zukommen. Zwar haben Bund und Land immer wieder nachgebessert, doch am Ende bleibt ein drastisches Defizit, im Falle Ditzingens von zehn Millionen Euro. Das darf langfristig nicht mit Krediten finanziert werden. Deswegen führt kein Weg daran vorbei, auch die Eltern zu beteiligen. Natürlich moderat und nicht in zu großen Sprüngen.

Doch gerade weil Kitaplätze jungen Eltern wieder den Einstieg in den Beruf und damit auch mehr Verdienstmöglichkeiten eröffnen, ist eine maßvolle Beteiligung an den Kosten durchaus zumutbar. Es bleibt noch genug für die kommunalen Kassen zu tragen – kostendeckend kann Kinderbetreuung niemals sein, wenn es sozial gerecht zugehen soll. Trotz Elternprotesten wie etwa in Ludwigsburg müssen die Kommunalpolitiker den Mut haben und angemessene Gebühren durchsetzen. Sonst galoppieren die Kosten davon.