Sport: Dominik Ignée (doi)
Andreas König, Sicherheitsexperte des Deutschen Skiverbands, erklärt, wie sich Sportler vor einem Kreuzbandriss schützen.
Herr König, welche Rolle spielt der Kreuzbandriss bei Freizeitskifahrern?
Der Kreuzbandriss ist eine typische Skiverletzung. Fast ein Drittel aller Skiverletzungen betrifft das Knie – kein anderer Körperteil wird so oft verletzt. Die Unfallzahlen sind in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Das Knie aber bleibt Spitzenreiter.
Wie können Skifahrer einem Kreuzbandriss vorbeugen?
Körperliche Fitness ist das A und O. Damit sollten Sportler nicht erst kurz vor dem Skiurlaub anfangen. Alles, was Bänder, Sehnen und Muskeln stärkt, ist gut. Fahrradfahren bietet sich an, außerdem Kniebeugen und Ausfallschritte. Sanfte Rotationsübungen mit einem Thera-Band oder am Seilzug sind auch geeignet. Im Alltag kann man üben: Treppe statt Lift benutzen, beim Zähneputzen oder Kochen auf einem Bein stehen oder in die Hocke gehen – alles, was die Sehnen und Muskeln stärkt.
Was sollten Sportler beim Fahren beachten?
Nicht direkt mit der schwarzen Piste anfangen, sondern langsam einfahren. Pausen machen und nicht zu lange am Stück fahren. Aufwärmübungen, die das Herz-Kreislauf-System in Schwung bringen, helfen. Das können Hampelmänner sein, Tritte auf der Stelle, Ausfallschritte zum Dehnen oder Kreise mit Oberkörper und Armen. Da reichen zwei bis fünf Minuten. Und was beim Skifahren sowieso passieren sollte: nicht stocksteif auf den Brettern stehen, sondern gebeugt in den Gelenken.
Und wenn doch etwas passiert ist?
Wenn man stürzt, sollte man die Muskeln anspannen, das schützt etwas besser. Die Hilfe von anderen annehmen, Rettung anfordern und auf die Erstversorgung warten. Das Knie schonen und kühlen. Wenn es möglich ist, die Unfallstelle absichern oder den Pistenrand aufsuchen.