Mit Trillerpfeifen und Transparenten haben mehrere hundert Gegner des umstrittenen Bahnprojekts Stuttgart 21 am Montag ihren Protest fortgesetzt.

Stuttgart - Mit Trillerpfeifen und Transparenten haben mehrere hundert Gegner des umstrittenen Bahnprojekts Stuttgart 21 am Montag ihren Protest fortgesetzt. Sie demonstrierten gegen den Abriss des Bahnhof-Nordflügels, der am Freitag vorbereitet worden war. Die Polizei sprach von rund 300 Bahnhofsschützern, sie selbst von rund 500. Für den Abend ist eine weitere Kundgebung geplant.

Nach Angaben der Abrissgegner hatte Schauspieler Walter Sittler bei der rund einstündigen Aktion am Montagmorgen zu den Demonstranten gesprochen und sie zum "Schwabenstreich" - einer Minute Lärm - aufgerufen. Weil ein Protestler einen Durchgang im Bauzaun mit einem Schloss versperrt hatte, sei ein Mitarbeiter der Bahn für einige Zeit hinter dem Zaun eingesperrt gewesen, sagte ein Sprecher der Bahnhofsschützer. Mit Leitern habe der Mann schließlich aus dem ungewöhnlichen Gehege entkommen können.

Bereits am Wochenende waren einige tausend Abrissgegner auf die Straße gegangen und hatten den Stopp des Milliardenprojekts gefordert, bei dem der Hauptbahnhof unter die Erde gelegt wird. Die Demonstranten kritisieren die hohen Kosten und bezweifeln den Nutzen des Umbaus. Zunächst soll von Montag an mit den Arbeiten im Nordflügel begonnen werden, sagte der Stuttgart-21-Sprecher Wolfgang Drexler. Erst danach werde bis voraussichtlich Ende Oktober die Außenmauer abgetragen.