Korrespondenten: Peter Nonnenmacher (non)

Dass mittlerweile eine Mehrheit der Wähler ebenso empfindet, legen jüngste Umfragen nahe – nachdem noch vor einem Jahr die meisten Briten ein zweites Referendum für undenkbar gehalten hätten. Auch so manchem früheren Brexit-Befürworter ist neuerdings offenbar mulmig zumute, angesichts der Warnungen vor den ernsten Konsequenzen einer Abspaltung von der EU.  

 

Einer an diesem Wochenende veröffentlichten Umfrage des YouGov-Instituts zufolge halten jetzt nur noch 41 Prozent aller Briten den Brexit für die richtige Entscheidung, während 47 Prozent den Austritt für falsch halten. Die übrigen 12 Prozent sind sich unschlüssig. Auf sie kommt es im Wesentlichen an.

Theresa May steht unter Beschuss

  Unterdessen ist Regierungschefin Theresa May seit dem Brüsseler Gipfel von den Brexit-Hardlinern wieder unter scharfen Beschuss genommen worden. Gestern feuerte die Rechtspresse aus allen Rohren gegen sie. Die Sunday Times sah sie bereits „in der Todeszone“. Die Sunday Mail prophezeite ihr für kommenden Mittwoch „einen Schauprozess“ durch die eigene Partei.  

In der Tat erwartet die Premierministerin erneut eine schwierige Woche. Am Montag muss sie im Unterhaus und am Dienstag im Kabinett Bericht über ihren Brüssel-Besuch erstatten. Für Mittwoch haben ihre ruhelosen Hinterbänkler sie vorgeladen. Und am Donnerstag wollen ihre Top-Minister sagen, was Sache ist.

Innerhalb und ausserhalb des Kabinetts wächst der Widerstand gegen jegliche Kompromisse mit der EU.   Brexit-Minister Dominic Raab etwa verlangte am Sonntag ein festes Zeitlimit für den britischen Verbleib in der EU-Zollunion. Dabei versicherte May der irischen Regierung in Brüssel, dass es ein solches Zeitlimit wegen der irischen Grenze nicht geben könne. Ein bislang loyaler Tory-Hinterbänkler, der Abgeordnete Johnny Mercer, warf Mays Regierung vor, eine „Scheiss-Show“ zu liefern und alles in allem „funktionsuntüchtig“ zu sein.

Prominente viele Parteien waren bei der Demo dabei

Ob es nun tatsächlich zu einem zweiten Brexit-Referendum kommen wird, weiss in diesen turbulenten Tagen freilich niemand zu sagen. Theresa May hat eine solche Möglichkeit ja mehrfach ausgeschlossen. Das Volk, sagte sie immer wieder, habe seine Abstimmung gehabt.   Erforderlich für ein neues Referendum wäre zweifellos Unterstützung durch die Labour Party. Bei Labour wird aber um dise Frage noch immer hart gerungen.

Die Schottische Nationalpartei dagegen würde, wenn es dazu käme, „bedingungslos“ für ein neues EU-Referendum stimmen. Das bestätigte in einer Leinwand-Zuschaltung zur Demo gestern Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon, zu grossem Applaus.   Liberaldemokraten und Grüne treten schon seit langem für ein zweites Referendum ein. Aber auch immer mehr Tory- und Labour-Hinterbänkler haben sich in jüngster Zeit dafür ausgesprochen. Prominente Abgeordnete praktisch aller Parteien fanden sich so auf der Kundgebungs-Bühne vorm Parlament zusammen, um Einheit zu demonstrieren.   „Dies ist die wichtigste Entscheidung seit Jahrzehnten in unserem Land“, erklärte etwa die konservative Pro-Europäerin Anna Soubry. „Wir weichen nicht. Wir stellen uns unserer Verantwortung.“ Der Vorsitzende der Liberaldemokraten, Sir Vince Cable, verkündete, es gehe nicht an, dass Leute seines Alters „die britische Jugend ihrer Zukunft berauben“. Die Grünen-Vorsitzende Caroline Lukas rief: „Genug ist genug! Wir wollen einen Volksentscheid.“  

Nur 41 Prozent der Briten stehen noch hinter dem Brexit

Dass mittlerweile eine Mehrheit der Wähler ebenso empfindet, legen jüngste Umfragen nahe – nachdem noch vor einem Jahr die meisten Briten ein zweites Referendum für undenkbar gehalten hätten. Auch so manchem früheren Brexit-Befürworter ist neuerdings offenbar mulmig zumute, angesichts der Warnungen vor den ernsten Konsequenzen einer Abspaltung von der EU.  

Einer an diesem Wochenende veröffentlichten Umfrage des YouGov-Instituts zufolge halten jetzt nur noch 41 Prozent aller Briten den Brexit für die richtige Entscheidung, während 47 Prozent den Austritt für falsch halten. Die übrigen 12 Prozent sind sich unschlüssig. Auf sie kommt es im Wesentlichen an.

Theresa May steht unter Beschuss

  Unterdessen ist Regierungschefin Theresa May seit dem Brüsseler Gipfel von den Brexit-Hardlinern wieder unter scharfen Beschuss genommen worden. Gestern feuerte die Rechtspresse aus allen Rohren gegen sie. Die Sunday Times sah sie bereits „in der Todeszone“. Die Sunday Mail prophezeite ihr für kommenden Mittwoch „einen Schauprozess“ durch die eigene Partei.  

In der Tat erwartet die Premierministerin erneut eine schwierige Woche. Am Montag muss sie im Unterhaus und am Dienstag im Kabinett Bericht über ihren Brüssel-Besuch erstatten. Für Mittwoch haben ihre ruhelosen Hinterbänkler sie vorgeladen. Und am Donnerstag wollen ihre Top-Minister sagen, was Sache ist.

Innerhalb und ausserhalb des Kabinetts wächst der Widerstand gegen jegliche Kompromisse mit der EU.   Brexit-Minister Dominic Raab etwa verlangte am Sonntag ein festes Zeitlimit für den britischen Verbleib in der EU-Zollunion. Dabei versicherte May der irischen Regierung in Brüssel, dass es ein solches Zeitlimit wegen der irischen Grenze nicht geben könne. Ein bislang loyaler Tory-Hinterbänkler, der Abgeordnete Johnny Mercer, warf Mays Regierung vor, eine „Scheiss-Show“ zu liefern und alles in allem „funktionsuntüchtig“ zu sein.