Zwei junge Männer attackierten kurz vor Weihnachten einen Spaziergänger am Charlottenplatz mit einem Messer und verletzten ihn schwer – der Grund: eine Zigarette. Am Dienstag wurde das Urteil gegen die beiden Männer gesprochen.

Regio Desk: Oliver im Masche (che)

Stuttgart - Im Prozess gegen zwei junge Männer, die in Stuttgart einen 36 Jahre alten Mann zusammengeschlagen und mit einem Messerstich schwer verletzt hatten, sind am Dienstag am Landgericht die Urteile gefällt worden. Der 26 Jahre alte Messerstecher muss wegen versuchten Totschlags für viereinhalb Jahre hinter Gitter. Sein 27-jähriger Bekannter wurde wegen seiner Schläge, die als gefährliche Körperverletzung gewertet wurden, zu einer achtmonatigen Haftstrafe zur Bewährung verurteilt. Zudem muss der Mann 50 Stunden gemeinnützige Arbeit ableisten.

 

Dem Opfer wurde in den Hals gestochen

Die stark alkoholisierten Männer hatten ihr Opfer, einen Spaziergänger, kurz vor Weihnachten am Charlottenplatz attackiert. Erst ging der jüngere der beiden auf den 36-Jährigen los und schlug dem Mann ins Gesicht. Es folgte ein Gerangel. Als das Opfer dabei die Oberhand gewann, verpasste der 27-Jährige ihm einige Ellenbogenschläge. Fast zeitgleich stach der jüngere mit dem Messer einmal auf den Hals des 36-Jährigen ein. Damit war die Gegenwehr des Mannes gestoppt. Doch danach trat der Messerstecher noch mehrmals mit voller Wucht gegen den Kopf und den Oberkörper des stark blutenden wehrlosen Opfers.

Der Mann wurde lebensgefährlich verletzt: Der drei Zentimeter tiefe Stich verpasste die Halsschlagader nur um zwei Millimeter. Zudem erlitt der Mann mehrere Nasenbrüche und schwere Hämatome. Und er leidet bis heute an den Folgen des Übergriffs. Im Dunkeln und bei Spaziergängen hat der Mann Angstattacken.

Der Messerstecher hatte im Prozess behauptet, dass er in Notwehr gehandelt habe, weil der 36-Jährige zunächst seine weibliche Begleitung begrapscht und dann ihn angegriffen habe. Mehrere Zeugen bestätigten aber, dass der 26-Jährige den Mann angegriffen hatte. Der Auslöser war der Streit um eine Zigarette gewesen.