Rationalität:
Vielen älteren ökonomischen Theorien liegt das Modell des Homo oeconomicus zugrunde. Damit ist ein fiktiver rationaler Mensch gemeint, der seine Handlungsoptionen bewertet und sich für die beste entscheidet. In vielen Fällen weicht das tatsächliche Verhalten von Versuchspersonen davon ab.

 

Verhaltensökonomik:
Die Wirtschaftswissenschaften beschäftigen sich in den letzten Jahren verstärkt mit der Frage, wie das nicht rationale Verhalten der Beteiligten die Märkte beeinflusst. Damit lösen sie sich von der klassischen Volkswirtschaftslehre, die von vernunftgeleiteten Entscheidungen der Marktteilnehmer ausgeht, die stets ihren Nutzen maximieren. Diese Forschungsrichtung wird als „behavioral finance“ bezeichnet, auf Deutsch als Verhaltensökonomik.

Wirtschafts-Nobelpreis:
Einer der herausragenden Vertreter der Verhaltensökonomik ist der israelisch-US-amerikanische Psychologe Daniel Kahneman. Er erhielt 2002 den Nobelpreis für Wirtschaft. Sein Buch „Schnelles Denken, langsames Denken“ (Siedler Verlag) steht seit Wochen auf der Bestsellerliste. Darin beschreibt er zahlreiche Experimente, die das irrationale Verhalten von Menschen in Geld- und Investmentfragen belegen. Bekannt sind auch die populärwissenschaftlichen Bücher von Dan Ariely, etwa: „Denken hilft zwar, nützt aber nichts“ (Knauer Taschenbuch).