Lokales: Matthias Ring (mri)

Gegen Ende der ersten Halbzeit braucht Heinze, der zwischenzeitlich die Stellung alleine halten konnte, wieder Verstärkung. „Wo bleiben die Jungs?“ Auch die Hochzeitsgesellschaft lässt sich auf der Terrasse des Kursaals blicken. Neunzig habe man seit Saisonbeginn gehabt, sagt Marco Grenz, zum Teil zwei an einem Tag. Dann Götze in der 51. Minute! Verpasst. Wenigstens ein Blick auf die Wiederholung ist drin. „Wunderbar!“ Doch kurz darauf das 1:1 „Ich hab’s nicht gesehen“, heißt es am Zapfhahn. Na ja, man muss auch nicht alles sehen, aber das 2:2 wäre schon schön gewesen und muss von draußen übermittelt werden: „Klose! Salto! Super!“

 

Der weitere Spielverlauf scheint einigen auf den Magen zu schlagen. „Haben Sie Schnaps?“, fragt ein Mädel. „Ja, sicher: Willi, Obstler, Mirabelle, Kirsch . . .“ „Dann nehm ich 15 Kirsch und, ähm, haben Sie auch ein Tablett?“ Direkt nach dem Abpfiff gibt Bekim Pajazitaj die Anweisung: „Mach zu!“ Alexander Heinze lässt den Rollladen runter. Passt ganz gut, denn bis 23 Uhr geht die reguläre Schankzeit, aber Pajazitaj sagt, dass man auch die 22-Uhr-Spiele inklusive Verlängerung und Elfmeterschießen versorgen könne. Mit dem Schlussergebnis müsse dann wirklich Schankschluss sein.

Nach dem Spiel ist vor dem Weißwurstfrühstück, das im Biergarten um 10 Uhr losgeht. Deswegen muss am Abend alles aufgeräumt und nachgefüllt werden. An die zwanzig leere Fässer stehen im Kühlhaus. Die Tröten im Fanblock sind verstummt, der Biergarten leert sich zügig, auch in der Innenstadt ist Ruhe, wie die Polizei sagt und eine Probefahrt auf der Theo-Heuss beweist. Kein Autokorso – wenigstens etwas Gutes kann so ein 2:2 haben.