Ob das reicht? Daniel Ludin befürchtet, dass der Ort in gefährliches Fahrwasser komme. Der Vorstand der Industrie- und Wirtschaftsvereinigung und Geschäftsführer der Firma JW Froehlich wünscht sich mehr Investitionen in die Infrastruktur und eine Lösung der Verkehrsprobleme. „Die Stadt braucht einen Masterplan, was sie in den kommenden 20 Jahren erreichen will“, sagt er. Es seien Flächen nötig, um den ansässigen Unternehmen Erweiterungsmöglichkeiten zu geben und neue Betriebe – auch Start-ups – anzusiedeln, da die Stadt aus allen Nähten platze. „Es sind gute Ansätze da, die müssen aber möglichst schnell umgesetzt werden“, ergänzt Ludin.

 

Die Verkehrsprobleme wiegen schwer

Klenk will bei der weiteren Entwicklung großen Wert auf die Verkehrsprobleme legen. Schließlich hatten im Frühjahr Bürger auf die Probleme besonders an der Schnittstelle zwischen Wohn- und Gewerbegebiet deutlich hingewiesen. „Die Menschen sind durch die eigenartige Verkehrsführung belastet“, räumt er ein und bezeichnet den Verkehr als „eines der großen Probleme“ in Unteraichen. Eine Nordspange würde jedoch isoliert nur zu einer Verlagerung der Belastung führen. Viel erhofft sich Klenk von einem besseren ÖPNV und erwähnt in diesem Zusammenhang eine Taktverdichtung bei der Stadtbahnlinie U 5 oder den Einsatz von Langzügen. „Wir sind dazu in Gesprächen mit den SSB“.

Und dann ist da noch eine Entwicklung, auf die man in Leinfelden freilich nur wenig Einfluss hat. Der Ort ist zusammen mit Oberaichen und Unteraichen wie kein anderer von Stuttgart 21 betroffen. Der Lärmschutz wird das Gesicht der Kommune verändern. „Es gibt Vorschläge von der Bahn, die aber nichts mit Ästhetik zu tun haben“, bemängelt Klenk. Deshalb arbeite man intensiv daran, wie Lärmschutz und Stadtbild in Einklang zu bringen sind.