Seitdem ist viel Wasser den Bosporus herabgeflossen. Ihr Stern strahlt schon seit langem wieder am Neckar. Und immer noch soll bei manchen Damen in einem Stuttgarter Mineralwassertempel der Hormonspiegel sprunghaft ansteigen, wenn Sie in stramm sitzender Badehose vorbeiflanieren. Sie sind auch der Beau vom Bad Berg.

Doch plötzlich sind Sie nicht mehr allein mit Ihrer Schönheit. Auf dem VfB-Clubgelände setzt ein anderer schöner Bruno seine ersten Duftmarken. Bruno der II. trägt einen der bestgeföhnten Mittelscheitel im deutschen Profifußball. Am Donnerstagabend feierte er seine Premiere: Mercedes-Benz-Arena, 22 Uhr, die Frisur saß.

Ich finde es großartig, wie Sie, lieber Bruno der I., auf die jüngere Konkurrenz reagieren. In der Zeitung sagten Sie: "Ich kann ja nicht der einzige Schöne sein." Zum VfB hatten Sie schon familiäre Beziehungen, als von einem Bruno Labbadia hier noch kein Mensch sprach. Ihr Sohn Thomas kickte in der Jugendmannschaft des Clubs. Sie standen dabei an der Seitenlinie, gerne auch im Pelzmantel, wie sich Zeitzeugen erinnern. Als die Bundesligatrainer noch im Trainingsanzug eine schlechte Figur abgaben, haben Sie schon erkannt, dass man damit niemals zu "Germany's Next Topmodel" eingeladen wird.

In Stuttgart gibt es jetzt zwei schöne Brunos. Sie kommen mir vor wie das doppelte Lottchen. Wenn ich Spielerfrau wäre, würde ich das wirklich klasse finden.

Mit schönen Grüßen, Erik Raidt