30 Tage verzichten gläubige Muslime nun zwischen der Morgendämmerung und dem Sonnenuntergang auf Essen und Trinken. In Stuttgart lud die islamische Religionsgemeinschaft DITIB zum 8. Fastenbrechen ein. Redner forderten mehr Offenheit.

Stuttgart - Auf den festlich eingedeckten Tischen in Arslans Kebap in der Marienstraße in Stuttgart stehen Schalen mit Datteln und Brot und Wasser. Es ist alles gerichtet für das 8. Iftar, das Fastenbrechen, zu dem die islamische Religionsgemeinschaft DITIB am Freitag eingeladen hat. Für einen Moment ist Mesut Gülveren, ein Rechtsanwalt aus Reutlingen, versunken in das Gebet, hebt die Hände vor das Gesicht und an die Ohren und beginnt das Fastenbrechen traditionell mit Datteln und Wasser. Daneben sitzt sein Sohn Faris. Er ist 15 Jahre alt. Für beide ist der Ramadan eine Zeit der besonderen Nähe zu Gott. Insgesamt 30 Tage verzichten Muslime auf der ganzen Welt auf Essen und Trinken von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang. „Es ist auch wichtig, sich das Leid der Bedürftigen bewusst zu machen. Abends werden arme Menschen in den Moscheen versorgt“, sagt Mesut Gülveren. Es gibt Pilzsuppe, Salat und einen Grillteller. Generalkonsul Ahmet Akinti fordert in seinem Grußwort mehr Offenheit. „Und es ist wichtig, dass wir uns in unserer Verschiedenheit schätzen“, sagt Akinti.

 

Es sind nicht nur gläubige Muslime unter den Gästen. Albrecht Haizmann, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Baden-Württemberg, hat schon öfter teilgenommen. „Es ist schön, dass das Iftar weitere Kreise zieht“, sagt der Pfarrer. Die ACK und vier islamische Verbände haben die Broschüre „Gemeinsames Wort zum Einsatz für Friede und Gerechtigkeit“ verfasst. Die Gemeinsamkeiten spricht auch Erdinc Altuntas, der Vorsitzende von DITIB Baden-Württemberg an. „Was zusammengehört muss auch zusammenwachsen“, sagt Altuntas.