Das Mannheimer Unternehmen Rhein-Neckar-Verkehr (rnv) hat zwei Mitarbeiter entlassen, nachdem diese bei rechtsextremen Gesten und Äußerungen gefilmt worden waren. Die Aufnahmen sorgen im Internet für Aufsehen.

Mannheim - In einer Affäre um rassistische Äußerungen hat das Mannheimer Unternehmen Rhein-Neckar-Verkehr (rnv) Versäumnisse eingeräumt. Mit den Jahren hätten sich Strukturen entwickelt, die ein solches Fehlverhalten ermöglicht hätten, sagte Geschäftsführer Martin in der Beek am Mittwoch vor Journalisten. Zwei Mitarbeitern sei in dem Skandal um „Hitlergruß“ und menschenverachtende Äußerungen gekündigt worden, bei drei weiteren gab es einen Aufhebungsvertrag.

 

Ein weiterer Mitarbeiter sei abgemahnt und versetzt worden, sagte der Geschäftsführer. Er kündigte weitere Maßnahmen an. „Wir stehen ganz am Anfang.“ Die Staatsanwaltschaft habe Ermittlungen eingeleitet. Die Ombudsfrau Ruhan Karakul sprach nach insgesamt 78 Gesprächen mit rnv-Mitarbeitern in den vergangenen Monaten von einer „Kultur des Wegschauens“ innerhalb der Belegschaft. Mitarbeiter hätten die Beleidigungen als „Affektaussagen“ oder „Dampf ablassen“ verharmlost.

rnv-Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Dillinger betonte, rassistische Äußerungen seien mit Frust nicht zu entschuldigen. „Der Prozess ist bei weitem nicht abgeschlossen. Aber der Grundstein dafür ist gelegt“, meinte Dillinger. Bei rnv sind rund 2100 Menschen tätig. Ein ehemaliger Mitarbeiter hatte frühere Kollegen, die noch für rnv arbeiteten, mit versteckter Kamera bei rechtsextremen Gesten oder Äußerungen gefilmt. Die Aufnahmen im Internet sorgten für Aufsehen.