Klima/Nachhaltigkeit : Thomas Faltin (fal)

Etwa 1500 bis 5000 virtuelle Besucher habe man pro Sitzung, sagt Walter Rügert, der Sprecher der Stadt Konstanz. Damit sei man sehr zufrieden. Die Kosten lägen bei 1000 Euro pro Sitzung. Der Aufwand sei lediglich am Anfang hoch gewesen, da alle Gemeinderäte und Mitarbeiter eine Erklärung hätten unterschreiben müssen. Im Sitzungssaal wurde eine klar markierte Linie auf den Boden gezeichnet: Alle Besucher, die die Linie überqueren, wissen, dass sie von jetzt an im Bild sein können.

 

Ein etwas anderes Modell hat Seelbach bei Lahr gewählt. Dort sollen die Debatten von Januar an tatsächlich live übertragen werden, allerdings mit einem Zeitversatz von 90 Sekunden. So bleibe genügend Zeit, den Stream zu stoppen, wenn dies notwendig werden würde, sagte der Leiter des Hauptamts, Pascal Weber. Das Konzept ist gemeinsam mit der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl entstanden. Und: Die Schüler der Realschule am Ort sind einbezogen und stehen am Regiepult – so fördere man deren Medienkompetenz, sagt Weber, und halte gleichzeitig die Kosten gering. Seelbach und Konstanz haben ihre Projekte mit dem Landesbeauftragten für Datenschutz abgesprochen – beide sind also abgesegnet.

In Stuttgart sind Übertragungen aus dem Gemeinderat derzeit ebenfalls wieder ein Thema, aber noch intern in der Verwaltung, wie Pressesprecher Sven Matis sagt. Man prüfe im Moment, welche Kosten anfielen und welche Probleme wie gelöst werden könnten. Eine Frage sei zum Beispiel, ob auch die Ausschüsse übertragen werden sollen: „Gerade dort finden ja oft die spannenden Debatten statt“, so Matis. Die Verwaltung wolle im nächsten Jahr mit dem Gemeinderat ins Gespräch kommen.