Vom Orangenölreiniger bis zum Waschnuss-Waschmittel: vor allem mit ihren Ökoprodukten und ihrer Qualität made in Germany punktet die Firma Remsgold. Der Hersteller von Reinigungsmitteln wächst stetig und platzt aus allen Nähten. Deswegen ist eine Erweiterung dringend nötig.

Winterbach - Wer nicht nur beim Kochen auf Bio setzt, sondern auch bei allen anderen Arbeiten in der Küche, der ist auf der Suche nach ökologischen Reinigungsmitteln vermutlich schon einmal auf die Marken Almawin und Klar gestoßen. Dass diese Produkte von der Firma Remsgold in Winterbach gefertigt werden, dürfte jedoch nur wenigen bekannt sein.

 

Der Hersteller von Wasch-, Spül- und Reinigungsmitteln ist vor 55 Jahren gegründet worden und seit 1983 in den Händen des Inhabers Rudolf Bund. Der Unternehmenssitz an der Talstraße ist seither schon einige Male erweitert worden, „aber inzwischen platzen wir trotzdem aus allen Nähten“, sagt Rudolf Bund. Das Unternehmen wachse in allen Bereichen: jährlich verlassen etwa 4,5 Millionen Einheiten – von der Flasche bis zum Fass – die Firma. Der jährliche Umsatz beläuft sich auf etwa 20 Millionen Euro.

Remsgold entwickelt und produziert in Winterbach

Remsgold produziert herkömmliche Reinigungsmittel auf der Basis von Erdöl sowie Mittel auf der Grundlage von nachwachsenden Rohstoffen. Zudem fertigt die Firma Produkte für andere Unternehmen, übernimmt auch den Service vor Ort oder bietet Beratungen an, etwa zur Hygienesicherheit. Vor allem aber die steigende Nachfrage nach nachhaltigen ökologischen Reinigungsmitteln kommt dem Unternehmen zugute. „Es gibt nicht viele, die sich auf unserem Niveau bewegen, das ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal“, sagt Bund. Zumal die Firma in Winterbach produziert und mit Made in Germany punkten kann.

Bereits vor 25 Jahren hat Rudolf Bund das Schwesterunternehmen Almawin aufgebaut. „Ich bin kein Chemiker, sondern Laie. Und ich habe viele Themen gesehen, die verbessert werden konnten“, erzählt er. Ein Beispiel sei der Orangenölreiniger. Das kraftvolle Orangenöl werde aus den Schalen der Früchte gewonnen, die sonst ungenutzt im Müll landen würden. Ein anderes Beispiel sei die indische Waschnuss, die immer wieder an das Unternehmen herangetragen worden sei. „Ich dachte, dass es niemandem zugemutet werden kann, direkt mit diesen Nüssen zu waschen. Aber wir haben das enthaltene Saponin extrahiert“, berichtet Bund. Nun bietet er Waschmittel auf der Basis dieser Nüsse an, abgefüllt in Flaschen aus recyceltem Plastik. Ein Nebeneffekt: die ländliche Bevölkerung Indiens kann mit dem Sammeln der Nüsse Geld verdienen.

Auch Firmen bereit, mehr Geld für Ökoprodukte zu zahlen

In Kürze will Remsgold auch seinen gewerblichen Kunden ökologische Reinigungsmittel anbieten. „Da merken wir ein großes Interesse. Es ist ein eindeutiger Trend, dass Firmen nachhaltig denken und auch willig sind, mehr dafür zu bezahlen“, sagt Michael Krohe. Er ist seit dem vergangenen Jahr neben Bund zweiter Geschäftsführer bei Remsgold. Damit ist im Unternehmen ein Generationenwechsel eingeleitet. „Es ist jetzt nicht so, dass ich bald Rentner spielen werde. Aber wir wollen für die Zukunft gewappnet sein“, sagt Bund. Dazu gehören auch die Erweiterungspläne der Firma. Weil drangvolle Enge herrscht, werden mittlerweile Verpackungsmaterialien in Waiblingen gelagert, obwohl das betriebswirtschaftlich alles andere als sinnvoll ist. „Deswegen sind wir sehr glücklich, dass wir in Winterbach erweitern können und hier bleiben können“, freut sich Bund.

Baustart vermutlich Ende 2018

An dem neuen Standort sollen im ersten Schritt Lagerflächen und Büros geschaffen werden, im zweiten Schritt will das Unternehmen auch die Fertigung erweitern. Wann genau gestartet werden kann, ist noch nicht klar: „Das kann Ende 2018 sein, vielleicht auch erst im Jahr 2019. Wenn es um Chemie geht, dauert die Planung meist etwas längert“, erläutert Rudolf Bund. Er geht davon aus, dass mit der Erweiterung etwa 30 Arbeitsplätze geschaffen werden können. Derzeit beschäftigt Remsgold rund 120 Mitarbeiter.

Alte Bekannte im neuen Gewerbegebiet

Breitwiesen-Herrenäcker
Etwa 13 000 Quadratmeter groß ist das neue und vorerst letzte Gewerbegebiet am westlichen Rand von Winterbach. Andere mögliche Flächen liegen laut Hochwassergefahrenkarte im Gebiet eines 100-jährlichen Hochwassers und dürfen derzeit nicht bebaut werden. Insgesamt hatte es neun Bewerbungen gegeben, sechs davon aus Winterbach. Es wurden drei örtliche Firmen ausgewählt. Die Erschließung soll bis Ende Juni abgeschlossen sein.

Bauherren
Dem Unternehmen Contexo gehörte bereits etwa die Hälfte der Flächen. Die Firma für Automatisierungslösungen wird ihren Sitz erweitern, einen genauen Zeitplan gibt es allerdings noch nicht. Remsgold hat sich drei der vier übrigen Flächen gesichert und kann auf 5200 Quadratmetern bauen. Der dritte Bauherr ist die Firma Kluma, die bisher im Gebäude der Post sitzt und große Platzprobleme hat. Die Firma verkauft Sondermaschinen und möchte am neuen Sitz etwa zehn bis 15 weitere Mitarbeiter einstellen. Spatenstich könnte Anfang des kommenden Jahres sein. www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.zeltspektakel-winter-hooters-haben-keine-angst-vor-europa.df52ccdc-cdbd-4b19-b78a-e4d4f376d193.html www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.us-car-treffen-in-waiblingen-chrom-kutten-und-coole-karren.cc266fbc-0e14-49ca-a5e8-716029f5debb.html