Für die SPD hatte Rainer Bliesener den Antrag auf Namensänderung nochmals begründet. Hindenburg habe Hitler schließlich zum Reichskanzler gemacht, mit dem Ziel, die Demokratie zu beseitigen. Er habe außerdem jene Ermächtigungsgesetze unterschrieben, mit deren Hilfe die politischen Gegner Hitlers festgenommen und in Konzentrationslager gesteckt werden konnten. Die Benennung einer Straße nach ihm werfe die Frage auf, welche Grundeinstellung man den Kindern vermitteln wolle. Und die Idee einer Hindenburgstraße als Mahnmal, die halte er für völlig falsch.

 

Unterstützung erhielten die Antragsteller von den Grünen und von dem einzigen Umbenennungsbefürworter in der Fraktion der Christdemokraten, Bruno Deißler. Auch der Oberbürgermeister Jürgen Oswald kündigte an, ebenfalls für einen neuen Namen votieren zu wollen. Für Gerhard Mödinger (CDU) war klar, dass man im Gremium eigentlich gar nicht anders könne, als den Antrag abzulehnen. Mit der Befragung der Anwohner gebe es schließlich ein klares Bürgervotum.