Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Dabei sind sie alle so realistisch zu erkennen, dass überall der Verkehr zunimmt. Die Kuhnles und die anderen Anwohner zahlen wie die Menschen an anderen neuralgischen Streckenabschnitten wie etwa der B 10 in Süßen den Preis für die Mobilität der Menschen in der Region. Nur dass für die Auto- und Lasterfahrer der tägliche Ärger über den Stau nach 30 Minuten ausgestanden ist. Für die Anwohner gehört der Stau vor der Haustür ganztags zum Leben.

 

Morgens zwischen sechs und halb sieben baut er sich auf, über Mittag wird es ein bisschen ruhiger. Wobei ruhig hier relativ ist. Irgendwann nach 20 Uhr fahren dann wieder weniger Autos. Die Tochter Sarah (23) sagt, dass sie nicht hier bleibe, wenn sich mit der Straße nichts ändere. Und ihr Vater fragt sich, ob er noch einmal in einen Fassadenanstrich investieren soll. Die Abgase schlagen sich an den Hauswänden nieder, wie schwarze Spinnennetze sieht das aus. Auf weißem Grund sieht man es ganz deutlich. Beim letzten Mal haben die Kuhnles ihr Haus deshalb gelb streichen lassen.

Christel Bäßler denkt nicht darauf aufzugeben

Wie ein Bollwerk gegen die Gezeiten steht auch das Hotel Hirsch da. „Nächstes Jahr ist das Haus 200 Jahre alt“, sagt seine Besitzerin Christel Bäßler (56). Mit einer Probe Dreck ist sie zum Maler gegangen, als sie eine neue Farbe für den Haussockel gesucht hat. Nun ist er bis zu einer Höhe von a zwei Metern grau. Das Spritzwasser, das die vorbeifahrenden Autos gegen die Wand schlagen, soll jetzt nicht mehr so auffallen. Der Hirsch steht direkt an der Straße. Bäßler denkt nicht daran aufzugeben. Auf eigene Kosten hat sie in teure Lärmschutzfenster investiert. Da die Fensternischen tief sind, hat sie innen jeweils ein zweites Fenster anbringen lassen. Jetzt ist es ruhig.

„Es muss doch einmal besser werden“, sagt sie, jetzt wo die Neue Mitte entstehen solle. Die Häuser rechts und links der Remstalstraße liegen im Sanierungsgebiet, das die Stadt Remseck ausgewiesen hat. In zwei Jahren soll mit dem Bau des neuen Rathauses am Hechtkopf begonnen werden. Ein Vorzeigeareal wird das aber nur, wenn die Anwohner mitziehen. Nicht alle Häuser sind gut in Schuss. Entsprechend gespannt schauen alle auf den Montag, wenn der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden und den Landräten ein Gutachten zur Verkehrsituation und die Konsequenzen daraus vorstellt. Die Remsecker sehen ihn in der Pflicht, den die Regierung hat den geplanten Nordostring und die Andriof-Brücke über den Neckar, die Remseck Entlastung bringen und den Verkehr zwischen Waiblingen und Ludwigsburg flüssiger machen sollten, politisch beerdigt.

Morgens zwischen sechs und halb sieben baut er sich auf, über Mittag wird es ein bisschen ruhiger. Wobei ruhig hier relativ ist. Irgendwann nach 20 Uhr fahren dann wieder weniger Autos. Die Tochter Sarah (23) sagt, dass sie nicht hier bleibe, wenn sich mit der Straße nichts ändere. Und ihr Vater fragt sich, ob er noch einmal in einen Fassadenanstrich investieren soll. Die Abgase schlagen sich an den Hauswänden nieder, wie schwarze Spinnennetze sieht das aus. Auf weißem Grund sieht man es ganz deutlich. Beim letzten Mal haben die Kuhnles ihr Haus deshalb gelb streichen lassen.

Christel Bäßler denkt nicht darauf aufzugeben

Wie ein Bollwerk gegen die Gezeiten steht auch das Hotel Hirsch da. „Nächstes Jahr ist das Haus 200 Jahre alt“, sagt seine Besitzerin Christel Bäßler (56). Mit einer Probe Dreck ist sie zum Maler gegangen, als sie eine neue Farbe für den Haussockel gesucht hat. Nun ist er bis zu einer Höhe von a zwei Metern grau. Das Spritzwasser, das die vorbeifahrenden Autos gegen die Wand schlagen, soll jetzt nicht mehr so auffallen. Der Hirsch steht direkt an der Straße. Bäßler denkt nicht daran aufzugeben. Auf eigene Kosten hat sie in teure Lärmschutzfenster investiert. Da die Fensternischen tief sind, hat sie innen jeweils ein zweites Fenster anbringen lassen. Jetzt ist es ruhig.

„Es muss doch einmal besser werden“, sagt sie, jetzt wo die Neue Mitte entstehen solle. Die Häuser rechts und links der Remstalstraße liegen im Sanierungsgebiet, das die Stadt Remseck ausgewiesen hat. In zwei Jahren soll mit dem Bau des neuen Rathauses am Hechtkopf begonnen werden. Ein Vorzeigeareal wird das aber nur, wenn die Anwohner mitziehen. Nicht alle Häuser sind gut in Schuss. Entsprechend gespannt schauen alle auf den Montag, wenn der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden und den Landräten ein Gutachten zur Verkehrsituation und die Konsequenzen daraus vorstellt. Die Remsecker sehen ihn in der Pflicht, den die Regierung hat den geplanten Nordostring und die Andriof-Brücke über den Neckar, die Remseck Entlastung bringen und den Verkehr zwischen Waiblingen und Ludwigsburg flüssiger machen sollten, politisch beerdigt.

Mit der Lkw-Maut hat der Verkehr zugenommen

Seit der Einführung der Lkw-Maut auf Autobahnen habe die Belastung durch Lastwagen deutlich zugenommen, sagt Helmut Fuchs (53). Er wohnt am Ortsausgang. Auch er wartet. Er lebt in einem Mehrfamilienhaus, das seine Eltern um- und ausgebaut haben. Die Rose vor der Tür hat seine Mutter gepflanzt. Hartnäckig trotzt sie allen Veränderungen und blüht. Auch das Nebenhaus gehört Fuchs. Erst vor kurzem hat er die Fassade und das Dach gedämmt und dem Haus einen Anstrich verpasst. Nun wäre eigentlich das Haus dran, in dem er selbst im obersten Stock wohnt.

Wie die Kuhnles hält er sich mehr im hinteren Teil seiner Wohnung auf. Durch die Dachfenster schaut er auf den sattgrünen Schlossberg. „Die Fassade und den Vorgarten müsste man richten“, sagt Fuchs und zuckt mit den Schultern. Vermieten könne man hier nicht zu den ortsüblichen Mieten. Ein bisschen scheint ihm die Lust zum Sanieren vergangen. „Die Straße ist halt unser Schicksal“, sagt er. Seine beiden Katzen lässt er dennoch raus. „Katzen brauchen Freigang.“ Bis jetzt machen sie um die Remstalstraße einen Bogen. Nicht alle ihre Vorgänger waren so vorsichtig.